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Auf den Spuren von Wiens Energie- & Klimaschutzprojekten

Fachexkursion 2017 in Wien

Mit einer vorarlbergischen e5-Delegation von 30 Personen begaben wir uns Ende Juni auf die Spuren von Wiens Vorzeigeprojekten in Sachen Klimaschutz und Energieeffizienz. Nicht einmal 35 Grad Celsius hielten uns davor ab mit Railjet, S-Bahn, U-Bahn und Bus in nur drei Tagen sieben unterschiedliche Exkursionsziele zu besichtigen. Vom Besuch des Herrn Generalsekretär DDr. Reinhard Mang im Umweltministerium bis zum Tandler, Wiens Altwarenmarkt der MA48. Aber seht und lest selbst:

Tag 1: Umweltministerium - Seestadt Aspern

Diskussion mit Generalsekretär DDr. Mang im Umweltministerium

"Die Wende zu erneuerbaren Energie findet statt und ist nicht zu stoppen. Aber wir werden noch mehr tun müssen" (DDr. Reinhard Mang)

Der erste offizielle Programmpunkt unserer gemeinsamen Fachexkursion führte uns ins Umweltministerium. Dort empfing uns Generalsekretär DDr. Reinhard Mang. Er gewährte uns einen Einblick seinen Alltag und Verantwortungsbereiche im Ministerium und diskutierte angeregt mit uns über den Klimawandel, die Zukunft Erneuerbarer Energie und die Rolle der Gemeinden hierbei.

Generalsekretär DDr. Reinhard Mang diskutiert mit uns im Umweltministerium über den Klimawandel und die Zukunft Erneuerbarer Energie

Seestadt Aspern

Die Seestadt Aspern ist ein in Bau befindlicher Stadtteil im 22. Wiener Gemeindebezirk, Donaustadt, und eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas der 2010er Jahre. Über einen Zeitraum von rund 20 Jahren soll ein neuer Stadtteil entstehen, in dem über 20.000 Menschen wohnen und arbeiten sollen. Die erste von drei Entwicklungsetappen konzentriert sich bis etwa 2017 auf den Süden des Stadtteils. Auf dem ehemaligen Flugfeld Aspern, Wiens Flugplatz der Zwischenkriegszeit, sollen bis zum Jahr 2028 rund 240 Hektar verbaut werden. Geplant sind etwa 10.500 Wohnungen für 20.000 Menschen und Betriebsstätten für 15.000 Büroarbeitsplätze sowie 5.000 Arbeitsplätze in Gewerbe, Wissenschaft, Forschung und Bildung.

DI DR. Schuster und Marwin Mitterwallner informierten die TeilnehmerInnen über die Smart City Research sowie die Planungssäulen der Seestadt. Danach ließen wir die bereits sichtbaren Umsetzungen der Seestadt bei einem kleinen Spaziergang auf uns wirken.

Weiterführende Informationen

Tag 2: Energieplanung Stadt Wien - TU Wien - R.U.S.Z. - MA48

Energieplanung der Stadt Wien & Generalsanierung TU-WIEN

Der zweite Exkursionstag startete mit zwei Vorträgen im Gebäude der Technischen Unversität Wien. Herbert Ritter, STV. Abteilungsleiter der MA20 informierte uns über die Energiestrategie Wien, David Alexander weihte uns in die Details der TU-Generalsanierung ein.

"Wir wollten auch zeigen - wenn wir das können, dann können andere das auch nachmachen!" David Alexander

Das Plus-Energie-Bürohochhaus ist das weltweit erste Bürohochhaus mit dem Anspruch, mehr Energie ins Stromnetz zu speisen, als für Gebäudebetrieb und Nutzung benötigt wird. Und das im Zentrum einer modernen Großstadt. Das integrale Gebäudekonzept demonstriert nicht nur eine neue Definition des Begriffes „Energieeffzienz“, sondern vor allem auch eines: Dass Plus-Energie-Bürogebäude nicht nur technisch, sondern vor allem auch wirtschaftlich realistische Konzepte für die Zukunft des Arbeitens am und im Gebäude darstellen.

Weiterführende Informationen

Zum Ausklang durften wir auf der Terrasse im 11. Stockwerk die Aussicht vom TU-Gebäude über Wien genießen.

Die TeilnehmerInnen der e5-Exkursion 2017 auf dem TU-Gebäude

R.U.S.Z mit Sepp Eisenriegler

Keine Zeit verlieren - das war die Devise bei und mit Sepp Eisenriegler vom Reparatur und Service Zentrum in Wien. Beim gemeinsamen Mittagessen durften die TeilnehmerInnen einem Vortrag über geplante Obsoleszenz und Ressourcenschonung lauschen.

"Ressourcenschonung ist die Mutter des Klimawandels." (Sepp Eisenriegler)

„Länger nutzen statt öfter kaufen“ lautet das Mission Statement des R.U.S.Z. Den Anstoß für die Gründung gab die Begegnung Eisenrieglers mit einem Kundendiensttechniker, der seinen Geschirrspüler reparieren sollte: „Das Urteil des Technikers lautete, das Gerät sei älter als fünf Jahre, daher zahle sich eine Reparatur nicht mehr aus. Ohne das Gerät auch nur berührt zu haben.“ „Damals beschloss ich, den Kundendiensten, die als verlängerter Arm der Verkaufsabteilung agieren, etwas entgegenzusetzen – nämlich seriöse Reparaturdienstleistungen“, erzählt der Wiener. Das war die Geburtsstunde von R.U.S.Z; ein Jahr später folgte, um der großen Nachfrage gerecht zu werden, das Reparaturnetzwerk Wien. „Ressourcenschonung und -effizienz ist unser übergeordnetes Ziel“, so Eisenriegler. „Jedes Kind kapiert, dass unser Planet nur begrenzt Ressourcen zur Verfügung hat.

Bei der Führung durch die Reparaturwerkstatt erhielten wir einen detaillierten Einblick in die vielseitige Arbeit von Sepp Eisenriegler und seinem Team.

Bei der MA 48: Fassadenbegrüung, Abfallvermeidung und RE-USE

Frau DI FRanziska Howorka, MSC, die stv. Leiterin der MA48 (Abfallvermeidung und Außenbeziehungen) begrüßte uns gemeinsam mit Ing. Karl Schwaiger, stv. Leiter MA48 (Bau- und Grundstücksangelegenheiten) im Bürogebäude der MA48.

Herr Schwaiger stellte uns ein besonders Projekt vor - das "Haus mit grünem Pelz": Begrünte Bauwerke rücken in den letzten Jahren vermehrt in das Licht der Öffentlichkeit. Begrünte Dächer, Fassaden und Innenräume sorgen für mehr Lebensqualität in unseren Städten und geben der Natur einen Teil der versiegelten Flächen zurück. Das Pilotprojekt einzigartiger Dimension trat im Jänner 2010 in die Planungsphase und wurde im September 2010 fertiggestellt. Ziel der Planung war es, den 60er Jahre Ziegelbau ohne Wärmedämmung im Zuge eines Sanierungsverfahrens innovativer und effizienter zu gestalten sowie dem Unternehmen MA 48 und dem Bezirk neues und „grünes“ Antlitz zu verleihen. Immerhin hat diese Fassadenbegrünung den Grünflächenanteil des Bezirks um 0,85% erhöht.

Fassadenbegrünung der MA48 - Das Haus mit dem

Abgesehen von ihren Haupttätigkeitsfeldern ist die MA48 (Magistratsabteilung für Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und den gesamten Fuhrpark) auch für ihr Marketing allseits beliebt. Personifizierte Mistkübel oder Schweine, oder die „Kehr Force“, in Kombination mit witzigen Sprücherln und klassischen Wienerischen Ausdrücken setzen vielen Lesern ein Schmunzeln ins Gesicht und sorgen dafür, dass mehr Müll in die entsprechenden Behälter geworfen wird.

Nach einer kurzweiligen Einführung in ihre Tätigkeitsbereiche führte uns Frau Howorka in den liebevoll gestalteten RE-USE Altwarenmarkt der MA48 - das Tandler.

Weiterführende Informationen Abfallwirtschaft, RE-USE

"Beeindruckend fand ich die MA 48 mit dem Tandler Laden, wo es wirklich sichtbar ist was der neue Weg sein wird: die Vermeidung von Müll. Und erkennen was noch verwendbar ist und noch gut gebraucht werden kann. Das Bewusstsein dafür stärken und das soziale Feld nutzen wird auch in Zukunft ein Thema sein. Im Tandler Shop war dies für mich sehr fühlbar und sehr nah." (Elfriede, Exkursionsteilnehmerin)

Tag 3: e5-Stadt Baden

Bürgermeister Dipl.-Ing. Stefan Szirucsek, Vizebürgermeisterin Dr. Helga Krismer und Dr. Gerfried Koch vom Energiereferat empfingen unsere Vorarlberger EnergieexpertInnen herzlich in der e5-Stadt Baden. Der Austausch umfasste nicht nur technische Möglichkeiten für Gemeinden im Klimaschutz, sondern hatte auch die Themen Bewusstseinsbildung, Einbeziehung der BürgerInnen und umweltfreundliche Mobilität zum Inhalt.

Passvihauskindergärten, ein eigenes e-Car-Sharing, PVBürgerbeteiligungen und viele weitere Aktionen im Klima- und Energiebereich resultierten in einer eeee Auszeichnung mit 63% Umsetzungsgrad. Eine jährliche Autoschau mit dem Hauptfokus auf e-Mobilität, der ständige Ausbau des Ladenetzes und der 1.Platz beim NÖ-Mobilitätspreis mit „bea – e-Carsharing Baden“ zeigen die motivierte Vorgehensweise im Mobilitätsbereich einer Stadt, die mit Bus, Badner Bahn, ÖBB und der A2 - Südautobahn vierfach an Wien angebunden ist. Doch nicht nur e-Mobilität ist ein Thema: thermische Sanierungen, viele Aktionen mit Kindern und Jugendlichen, verkehrsberuhigte Zonen, Sonnenstrom kommunalen Gebäuden und am Bahnhof sowie die Molkerei der „nöm“ als erste klimaneutrale Molkerei Österreichs führten zur Verlängerung der KEM Baden.

Unterwegs mit dem "e5-Ferrari"

Nicht nur die An- und Abreise erfolgte dieses Jahr mit dem Zug. Für die Besichtigung sämtlicher Exkursionszielen hatten wir Zug, U-Bahn und quasi unseren eigenen "Ferrari" vor Ort zur Verfügung!

"Die Bewegung als Gruppe durch Wien mittels U-Bahn und S-Bahn fand ich sehr lebendig und mir hat es gut gefallen. War mal was anderes als sonst bei Führungen und man war sehr nah am Puls der Zeit. Es war eine entspannte Atmosphäre - es ging zügig voran und die Gruppe war dynamisch und flexibel." (Teilnehmerrückmeldung)

Warten auf den