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Haus Matt, Schoppernau

Das Bauernhaus wurde um 1700 als landwirtschaftliches Gebäude mit Wohnteil in Schoppernau im Hinteren Bregenzerwald errichtet. Nachdem die landwirtschaftliche Nutzung eingestellt wurde, diente das Gebäude Anfang des 20. Jahrhunderts als Wohnsitz des Schulleiters und Komponisten Adolf Sohm. 1991 wurde das Haus unter Denkmalschutz gestellt.

Es handelt sich um einen breitgelagerten, zweigeschossigen Einhof mit Rafendach auf gekehlten Pfetten aus dem 18. Jahrhundert, der dem Typus des Bregenzerwälderhauses entspricht. Die mit einem Schindelpanzer versehene fünfachsige Schauseite des in gestrickter Holzbauweise errichteten Wohnhauses ist mit leicht vorkragenden Gesimsen über den Holzsprossenfenstern versehen.

Im Dachgeschoss befinden sich zwei Lünettenfenster. An der rechten Traufseite liegt der durchgehende in Ständerbauweise errichtete offene Schopf. Dieser dient als Eingangsbereich und gedeckter Sitzplatz. Die Eingangstüre in historischen Formen führt direkt in die ehemalige Flurküche.

Besonders hochwertig ausgestattet ist die getäfelte Stube mit vegetabiler Rosette, sowie Gaden und Stüble. Im giebelseitigen 1. Obergeschoss sind drei Kammern. Der an den Wohnteil angrenzende Wirtschaftstrakt besteht aus Tenne mit charakteristischem Tor und gemauertem Stall mit darüberliegender Heulege aus Rundhölzern.

Die Fam. Matt konnte das Haus nach der Unterschutzstellung erwerben. Die Jungfamilie entschloss sich das Gebäude 2001 zu sanieren und zu einer zeitgemäßen Wohnmöglichkeit weiterzuentwickeln und wohnt nach wie vor im Objekt. Vom Architekten wurde ein Baukonzept entwickelt, das weitgehend zerstörungsfrei die Integration einer zeitgemäßen Wohnung in die beiden Trakte des ehemaligen Bauernhofes zulässt.

Die Aufgabe bestand darin, neue Nassräume in die vorgegebene Struktur einzufügen, die Lichtsituation im Kernbereich zu verbessern, energetische Verbesserungen bei Wahrung der Details und Proportionen durchzuführen, sowie der alten Raumstruktur in Bezug auf Nutzungsänderungen neuen Sinn zu geben.

Fotos Friedrich Boehringer