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Energieeffizient bauen

Schon das Konzept für ein Haus entscheidet wesentlich über die Errichtungskosten und über die späteren Energie- und Betriebskosten. Der Energiebedarf eines Standard-Gebäudes, das im Rahmen der geltenden Baugesetze errichtet wird ist ungefähr fünfmal so hoch wie der Energiebedarf eines energietechnisch optimierten Gebäudes.

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Die wesentlichen Kriterien für energieeffizientes Bauen

Große Volumina kühlen leichter aus als kleine, das kennen wir aus der Praxis: wenn wir eine große heiße Kartoffel auf dem Teller liegen haben, dann teilen wir sie in kleine Stücke. Dabei bleibt das Volumen gleich groß, die Oberfläche wird vergrößert, sie kann schneller auskühlen. Dasselbe passiert, wenn wir ein Mehrwohnungshaus aufteilen in Einfamilienhäuser. Die warmen Wände zwischen den Wohnungen werden zu kalten Außenwänden.

Kompaktheit

Ein energieeffizientes Haus ist also kompakt, einem Würfel ähnlich. Um die sonnenenergiegewinnende Südfassade etwas größer zu gestalten quaderförmig. Vorsprünge, Rücksprünge, Erker und Türmchen kosten nicht nur Geld, sie bringen auch Wärmeverluste. Energie- und Geldsparen gehen hier ein Stück weit Hand in Hand. Die Raumwärme im Winter, wegen der wir hauptsächlich Häuser bauen, setzt sich zusammen aus internen Gewinnen (Personenabwärme, Geräteabwärme), Solargewinnen und dem Heizungsbeitrag. Je thermisch schlechter das Haus ist, umso größer wird der Heizungsbeitrag. Bei energietechnisch unüberlegten Häusern, wie sie nach dem 2. Weltkrieg gebaut wurden, ist der Heizungsbeitrag so groß, dass daneben die Solargewinne und internen Gewinne beinahe vernachlässigbar kein sind. Beim Passivhaus ist es umgekehrt. Das Passivhaus wird in erster Linie durch Solargewinne, interne Gewinne und die Wärmerückgewinnung der Lüftungsanlage erwärmt, die Heizung spielt dabei oft die kleinste Rolle. Ziel der Passivhausidee war es, die Heizung ganz zu ersparen. Das ist auch möglich, allerdings mit geringen Komforteinbußen. 20° Raumtemperatur über den ganzen Winter kann dann nicht garantiert werden, an den kältesten Tagen kann es sein, dass man sich mit 19 oder 18° zufrieden geben muss. Das ist in unserem Land unvorstellbar, eher müssen 22 Grad, im Bad 24 Grad garantiert werden als 20 Grad und daher werden auch Passivhäuser mit Heizungen gebaut. Damit wird allerdings die größte Einsparmöglichkeit nicht genutzt. Die Folge ist, dass man – weil es ja eh eine Heizung gibt – auf Wärmebrücken weniger achtet, diese in der Regel gar nicht erst berechnet, bei der Fensterqualität eine Klasse billiger wählt und an Dämmung spart. Kompensiert wird das durch die Heizung. Das ist dann der Grund, warum bei uns im Land ein Passivhaus zwei bis dreimal soviel Energie braucht wie vorausberechnet.

Wärmeverluste minimieren

Je weniger Energie das Haus also an Wärme verliert, umso weniger muss kontinuierlich ersetzt werden. Eine Investition in Dämmung und Fenster ist daher allemal vernünftiger als eine Investition in eine Heizung. Zum einen halten sie länger und haben keine jährlichen Folgekosten. Eines Tages sind sie bezahlt und funktionieren immer noch, während eine Heizung jährlich Kosten verursacht und auch früher zu ersetzen ist. Ist das Haus optimal gedämmt und stimmt die Qualität der Fenster, dann sind die größte Verlustposition die Wärmeverluste durch den hygienischen Luftwechsel. Eine Lüftungsanlage macht schon alleine aus Komfortgründen und Gründen der Raumlufthygiene Sinn, und wenn, dann baute man sie gleich mit Wärmerückgewinnung. Will man sich den Luxus von 22 und 24 Grad Raumtemperatur sicherstellen, dann braucht es noch eine Heizung. Diese wird zukunftsorientiert mit Holz oder Ökostrom bertrieben. Holzheizungen in der Niedrigstenergieklasse sind entweder Kachelöfen als Ganzhausheizung oder kleine Pelletsöfen. Mit Ökostrom heizt man am besten über eine Wärmepumpe oder ein sogenanntes Kombi-Gerät, das ist eine Lüftungsanlage mit integrierter Abluft-Wärmepumpe. Die Brauchwassererwärmung erledigt entweder eine thermische Solaranlage oder die Wärmepumpe. Wird eine Wärmepumpe installiert, dann macht es Sinn, über eine Photovoltaik-Anlage anstelle der thermischen Solaranlage nachzudenken.