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e5-Themenforum: Abwasser als thermische Energiequelle?

Öl- und Gasheizungen müssen raus, Biomasse ist als Energieträger allerdings nur sehr begrenzt verfügbar. Neue Quellen der Wärmegewinnung müssen her - aber welche gibt es?

EIV
Ein wirtschaftlicher Betrieb ist oft möglich, auch bei etwas höheren Entfernungen zur ARA, sind sich die Fachexperten Ernst Müller und Rainer Wiedemann einig.

Das Thema „Thermische Energie aus Abwasser“ oder Abwasserwärmerückgewinnung gewinnt immer mehr an Bedeutung. Laut Studie des Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes könnten 10 bis 14 Prozent der Gebäude in Österreich mit der Abwärme aus dem Abwasser geheizt werden. In der Schweiz, Deutschland und auch in Österreich wurden schon rund 200 Anlagen realisiert. Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser gibt es zum Beispiel bereits in Amstetten, Wien, Schaffhausen, Frankfurt und Luzern.

Nutzung der Abwärme im Rahmen eines "Anergienetzes"

Die Dozenten Ernst Müller vom Schweizer Energieverein InfraWatt und Rainer Wiedemann vom österreichischen Unternehmen RabmerGreenTech GmbH erläuterten die verschiedenen Möglichkeiten der energetischen Nutzung des Abwassers sowie die technische Umsetzung. Anhand von Praxisbeispiele wurde gezeigt, wenn die Voraussetzungen stimmen, ist ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. 

Laut Müller werden vor allem die überbrückbaren Distanzen gerne unterschätzt. Denn auch bei Entfernungen bis zu 3 km zwischen ARA und Wohn-/Betriebsgebiet könne eine Nutzung der Abwärme im Rahmen eines Anergienetzes in Frage kommen. Auf jeden Fall sollten die Fachleute von Wasser- und Abwasserverbänden und der jeweiligen ARA von Anfang an in die Planungen einbezogen werden.

Förderungen von Potential- und Machbarkeitsstudien

Aktuell werden Potential- und Machbarkeitsstudie sowohl für die Nutzung der Abwärme aus dem Kanal, als auch für die Nutzung auf der ARA und Nutzung nach der ARA gefördert. Die Besichtigung von Referenzanlagen ist möglich, ebenso unterstützen wir gerne die Durchführung erster Potentialabschätzungen.

Interessent*innen melden sich bitte bei antje.wagner@energieinstitut.at.