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Eine Oase mitten im Ortszentrum: Der „Schwarzbachgarta“ in Bludesch

Mitten im Bludescher Dorfzentrum wurde ein Gemeinschaftsgarten für die Bevölkerung geschaffen. Der Garten wertet das Ortsbild auf, fördert das Miteinander und ist dazu noch nachhaltig. Möglich machte dies eine Kooperation zwischen Gemeinde und Obst- und Gartenbauverein.

Gemeinde Bludesch
52 Pächter*innen ziehen im Schwarzbachgarta nun ihr eigenes Gemüse, Kräuter und Blumen.

Vor einigen Jahren konnte die Gemeinde Bludesch ein rund 1.700 m² großes Grundstück direkt im Ortszentrum neben der Kirche und dem Spielplatz erwerben. Das landwirtschaftlich gewidmete Grundstück wurde bislang verpachtet und als Weide für 2 Ponys genutzt. Als diese Verpachtung im Jahr 2021 endete und sich kein passender Pächter für die magere Fläche fand, suchte die Gemeinde nach einer neuen Nutzungsmöglichkeit. Klar war, dass das Grundstück nicht verbaut werden und eine offene Fläche für die Bevölkerung erhalten bleiben sollte. So kam die Idee eines Gemeinschaftsgartens, dem „Schwarzbachgarta“ auf. Heute ziehen hier nun 52 Pächter*innen ihr eigenes Gemüse, Kräuter und Blumen.

Errichtung und Infrastruktur durch die Gemeinden Bludesch und Thüringen

Mit den Obst- und Gartenbauvereinen (OGV) Bludesch und Thüringen fanden sich optimale Partner für das Vorhaben. Die beiden Obmänner Otmar Meyer und Harald Flecker waren sofort mit an Bord und erstellten auch die Planungsgrundlage für den Garten.

Die Umsetzung erfolgte im Frühjahr 2022 durch den Bauhof Bludesch und das DLZ Blumenegg. Mit Baggern wurden 63 Beete von jeweils 10m² ausgehoben und mit geeignetem Humus befüllt.

Ehrenamtliche Helfer*innen der OGVs arbeiteten ebenfalls tatkräftig mit. Sie errichteten einen Holzzaun und bauten den bereits vorhandenen Schuppen inwendig aus. In diesem werden nun die gemeinsam genutzten Gartengeräte aufbewahrt.

Gemeinde Bludesch
Die Gießkannen werden an der Wasserpumpe mit Wasser aus dem Schwarzbach gefüllt.

Das benötigte Wasser kommt direkt aus dem anliegenden Schwarzbach und wird von Hand gepumpt, was auch einen sparsamen Umgang fördert.

Die Kosten für die Errichtung der Infrastruktur trugen die Gemeinden Bludesch und Thüringen, die Verwaltung erfolgt durch die OGV Bludesch und Thüringen — eine optimale Kooperation und Ergänzung.

Verpachtung und Organisation durch OGV

Prinzipiell können alle in Bludesch oder Thüringen wohnhaften Personen ein Beet beim OGV pachten. Die Kosten dafür betragen 20 Euro im Jahr — maximal 2 Beete können gepachtet werden. Aus den Beiträgen werden wiederum neue Gartengeräte angeschafft und die Infrastruktur finanziert. Zusätzlich ist eine Mitgliedschaft beim Obst- und Gartenbauverein notwendig. Weitere Bedingungen: Die Beete sollen ohne künstliche Dünger und Pestizide, also möglichst biologisch, bewirtschaftet werden. Angepflanzt werden dürfen Blumen, Kräuter und Gemüse. Für Stangenbohnen gibt es eine extra Beetreihe, damit diese keinen Schatten auf die restlichen Flächen werfen.

Ort des Miteinanders und der Begegnung

Da die Werkzeuge bereitgestellt werden und der Boden bereits gut vorbereitet war, konnte jeder niederschwellig und ohne großes Vorwissen einsteigen.

Durch das gemeinsame „Garteln“ lernt man auch schnell voneinander. Wird dennoch einmal Fachwissen benötigt, hilft OGV-Obmann Harald Flecker gerne weiter. Beispielsweise bei der gemeinsamen Schädlingsbekämpfung und Anschaffung von Kompost.

Der Garten ist für alle frei zugänglich und wird auch gerne von Menschen besucht, die kein Beet gepachtet haben. Hier ist eigentlich immer was los. So ist der Garten auch schnell zu einem beliebten Treffpunkt geworden und stärkt das Miteinander in den Gemeinden.

Der „Schwarzbachgarta“ in Bludesch zeigt, wie durch vergleichsweise geringe Mittel ein großer Mehrwert für die Bevölkerung geschaffen werden kann und Freiflächen im Siedlungsgebiet erhalten und nachhaltig genutzt werden können.