Das ist das e5-Landesprogramm

Vorrang für regionale Produkte: Der Grundsatzbeschluss zur ökologischen Beschaffung in der e5-Gemeinde Sulzberg

In der e5-Gemeinde Sulzberg werden sämtliche Beschaffungen möglichst regional, ökologisch und nachhaltig getätigt.

Markus Gmeiner
In den Geschenkkörben der Gemeinde Sulzberg finden sich ausschließlich regionale Köstlichkeiten.

Von Reinigungsmitteln über EDV-Ausrüstung bis hin zu Lebensmitteln - die e5-Gemeinde Sulzberg hat in der Gemeindevertretung einstimmig einen Grundsatzbeschluss erlassen, wonach sämtliche Beschaffungen der Gemeinde möglichst regional, ökologisch und nachhaltig zu tätigen sind.

Das Thema Regionalität war schon lange im Fokus des Sulzberger e5-Teams. So wurde mit der Entwicklung der regionalen Marke „Oiges“ bereits ausschließlich lokal produziertes Fleisch vertrieben. Auch bei der Beschaffung wurde bereits auf Regionalität und Nachhaltigkeit geachtet und dies mit empfehlendem Charakter an andere Institutionen der Gemeinde weitergegeben.

Mit dem Grundsatzbeschluss geht Sulzberg nun einen Schritt weiter. Sämtliche Produkte und Dienstleistungen sind vorzugsweise von regionalen Anbieter*innen zu beziehen oder über den Ökologischen Beschaffungs-Service (ÖBS) des Gemeindeverbands. Dieser Beschluss gilt verpflichtend für alle Institutionen der Gemeinde wie etwa Schule, Kindergarten, Seniorenheim oder Feuerwehr.

Stärkung der regionalen Wirtschaft

350.000 Euro — so viel gibt die Gemeinde Sulzberg jährlich für ihre Beschaffung aus. Damit hat der Grundsatzbeschluss auch eine positive Wirkung auf die lokale Wirtschaft. Darunter fallen ebenfalls die zahlreichen regionalen Landwirtschaftsbetriebe, welche von der neuen Beschaffungspolitik profitieren.

Denn vom Geschenkkorb bis zum Catering in der Gastronomie — die enthaltenen Lebensmittel sollen vorzugsweise aus der Region stammen. Diese Anforderungen werden auch an die Gastronomie kommuniziert und ggf. entsprechende Nachweise eingefordert.

Verstärkte Nutzung des ÖBS-Shops

Der Öko-Beschaffungs-Service des Vorarlberger Gemeindeverbands deckt eine breite Palette an Produkten ab, darunter EDV-Hardware, Bedarfsgüter für Bauhof und Feuerwehr sowie Hygieneprodukte. Dieser Service soll in Sulzberg nun immer dann genutzt werden, wenn das gewünschte Produkt regional nicht verfügbar ist.

Ausnahmen erlaubt — aber nur mit entsprechendem Label

Dennoch gibt es immer wieder Produkte, welche in der Region oder im ÖBS-Shop nicht verfügbar sind. In diesem Fall sind Waren mit entsprechendem Label zu bevorzugen, wie etwa das „FairTrade“-Siegel, der „global organic standard“ für Textilien oder das „Österreichische Umweltzeichen“.

Umfassende Information und Bewusstseinsbildung


Damit der neue Grundsatzbeschluss auch gelebt wird, bedarf es einer umfassenden Aufklärung und Bewusstseinsbildung. Für Erwin Steurer, Energiebeauftragter von Sulzberg, war es deshalb besonders wichtig, allen Gemeindeinstitutionen den neuen Beschluss persönlich vorzustellen und zu vermitteln, was in Zukunft zu beachten ist.

Gemeinde Sulzberg
Der Sulzberger Energiebeauftragte Erwin Steurer bei einer Besprechung mit der Feuerwehr Sulzberg zum neuen Grundsatzbeschluss.

Mit dem Grundsatzbeschluss geht die Gemeinde als positives Vorbild voran, stärkt regionale Betriebe und spart Transportwege ein. Ein schönes Beispiel dafür, wie in unserer globalisierten und digitalen Welt, in welcher vieles ohne groß nachzudenken online bestellt wird, durch die Gemeinde Akzente in Richtung ökologische und wirtschaftliche Nachhaltigkeit gesetzt werden können.

„Global denken, lokal handeln — Regionalität und Nachhaltigkeit haben viel mit Werthaltung zu tun. Wenn uns die Region, unsere Arbeitsplätze und unser ökologischer Fußabdruck wichtig sind, dann müssen wir auch konsequent danach handeln und unser Geld auch hier ausgeben. Mit dem Grundsatzbeschluss leistet die Gemeinde Sulzberg daher einen Beitrag zur Sicherung der Nahversorgung und Arbeitsplätze in der Region sowie zum Klimaschutz.“
Lukas Schrattenthaler, Bürgermeister e5-Gemeinde Sulzberg