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Partnerbetriebe Netzwerktreffen in Egg

Partnerbetriebe Traumhaus Althaus unterwegs im Bregenzerwald: Das erste Netzwerktreffen der Partnerbetriebe Traumhaus Althaus führte zu zwei besonderen Neubauten in Egg, das Kinderhaus "Bienenhaus" und ein Holz-Stroh-Einfamilienhaus.

Energieinstitut Vorarlberg
Partnerbetriebe im Kinderhaus Egg

Das erste Netzwerktreffen 2023 der Partnerbetriebe Traumhaus Althaus führte nach Egg im Bregenzerwald. Die Teilnehmenden besichtigten zwei besondere Neubauten: das Kinderhaus (Bienenhaus) und das Strohhaus von Daniel Zimmermann, Guter Plan und erfuhren viel Wissenswertes von den beteiligten Fachexpert*innen.

Kleinkindbetreuung "Bienenhaus"

Mit dem Neubau des Kinderhauses „Bienenhaus“ in Egg ist ein Dorf für Kinder entstanden, welches als ganztägige Kleinkind - Betreuungseinrichtung für die Gemeinden Egg und Andelsbuch fungiert.

Geplant von Architekt Bernardo Bader, fügt sich der Baukörper prägnant und doch feingliedrig in die Umgebung mitten in Egg ein. Das Kinderhaus mit vier betreuten Gruppen – jede unter einem Satteldach – übernimmt stilprägende Elemente des Dorfraumes und verdichtet so die örtliche Typologie zur Kleinkindbetreuung. Es ist durchgehend als eingeschossiger, konstruktiver Holzbau konzipiert. Mit seinen fünf Giebeln bietet es Platz für derzeit 52 Kleinkinder im Alter von 1,5 bis drei Jahren und zehn Betreuer*innen. Das Kinderhaus, ist ganztägig geöffnet und bietet unterschiedliche Module für die Betreuung von bis zu 90 Kleinkindern.

Marc Meusburger von der Gemeinde Egg führte uns durch das beeindruckende Haus. Die Führung starteten wir im Technikraum, da im Obergeschoss noch reger Betrieb herrschte.

Wasseraufbereitungsanlage für Hygiene und gegen Kalk

Zu Beginn informierte uns Roland Bereuter vom Partnerbetrieb BWT Austria über die Wasseraufbereitungsanlage des Hauses und erläuterte, warum Wasseraufbereitungsanlagen generell sinnvoll und wichtig sind. Kalk lagert sich in den Leitungssystemen ab und kann zu Schäden führen. Auch führt dies zu sichtbaren Kalkablagerungen bei Armaturen und Duschwänden. Die Lebensdauer von wasserführenden Geräten (z.B. Spülmaschine) wird durch Wasseraufbereitungsanlagen verlängert.
Für die Enthärtung des Wassers wurde der Rondomat DUO 3 verbaut, der in 1 Stunde ein Wasservolumen von 5 m³ enthärten kann. Im "Bienenhaus" wird dadurch das Wasser von Härtegrad 16 dH auf 7-8 dH reduziert. Beim Ionentauscher hat jede Harzsäule eine Kapazität von 10 m³ (bei der oben genannten Härtereduktion), somit wird in diesem Gebäude nach 10 m³ Wasserverbrauch eine Harzsäule regeneriert. Bei jeder Regeneration, die spätestens nach 72 Stunden erfolgt, werden ca. 3 kg Salz verbraucht.


Nach ÖNORM EN 806-2 ist ein mechanischer Filter und Druckreduzierung in der Hausinstallation empfohlen bzw. vorgeschrieben. Besonders bei öffentlichen Anlagen ist eine hohe Sicherheit bei Hygiene wichtig. Daher wurde bei dieser Anlage ein automatisch gesteuerter Rückspülfilter mit integrierter Druckreduktion eingesetzt. Dieser Filter reinigt sich automatisch nach eingestellten Intervallen. Dies ist erforderlich, damit sich im Filter keine großen Verschmutzungen sowie eine Keimbildung verhindert werden kann.

Haustechnik

In weiterer Folge erfuhren die Teilnehmenden von Haustechnikspezialist Johannes Kerber, E-Plus (Partnerbetrieb Traumhaus Althaus), dass das Kinderhaus über die Fernwärme Egg beheizt wird Es gibt einen Heizkreis und die Wärmeabgabe erfolgt über eine Fußbodenheizung (40/30°C). Für das Heizungswasser ist eine Nachspeisestation von BWT installiert. Die Warmwasserbereitung findet dezentral über elektrische Durchlauferhitzer und Kleinspeicher statt. In den Räumen gibt es eine Einzelraumregelung über Raumthermostate. Die Aufenthaltsräume haben keine mechanische Lüftung, nur eine Fensterlüftung. Die Entlüftung der Keller- und innenliegenden Sanitärräume passiert über eine Abluftanlage.

Architektur und Inneneinrichtung

Die Parkgarage im Untergeschoss verfügt über 24 Stellplätze, E-Ladestationen und überdachte Radabstellplätze und ist auch am Wochenende öffentlich zugänglich. Eine freundliche, helle Gestaltung der Parkgarage war für die Gemeinde sehr wichtig und wurde von Anita Lehner (Firma gschtrub), perfekt umgesetzt.
Im Erdgeschoss des ersten Haus befinden sich eine großzügige Küche und ein Aufenthalts- und Personalraum sowie ein heller, großer Bewegungsraum. Die Nutzung dieser Räume ist außerhalb der Öffnungszeiten auch für örtliche Vereine möglich.
Der Gang verbindet alle 4 „Häuser“ miteinander. Danach reihen sich die Häuser für die einzelnen Gruppen mit je einem Gruppenraum, WC, Garderobe und zwei Nebenräumen aneinander. Den Kindern bietet das Kinderhaus eine überschaubare Welt mit einer intensiven Beziehung zum Außenraum und zur Natur. Die Räume der Kinder stehen in einem offenen Bezug zueinander. Ein Marktplatz in der Mitte des Gebäudes wird zum zentralen Treffpunkt aller Kinder und Betreuer*innen.

Die Fußböden im Aufenthaltsbereich, Gang und WC‘s wurden als Lehm-Kasein-Boden ausgeführt, während in den restlichen Räumen Holzböden aus Bregenzerwälder Weißtanne verlegt wurden.

„Das zertifizierte „Holz von Hier“ stammt vom Holzbearbeitungsbetrieb Benjo aus Bezau: 20 mm massiv in drei verschiedenen Breiten, mit leichtem Bandsägeschnitt und wurde von uns dreimal weiß geseift.“
Jessica Loretter vom Partnerbetrieb PÖZ Parkett & ökologischer Wohnbedarf

Bemerkenswert ist, dass die Arbeiten am Kinderhaus fast zu 80% von Bregenzerwälder Handwerkern umgesetzt wurde, der Rest wurde mit Vorarlberger Betrieben ausgeführt.

Infobox : Die Baukosten betrugen € 4,3 Mio der Einzug erfolgte im September 2022. Der Außenbereich ist noch nicht ganz fertig. Das Haus hat 680 KGA Punkte.

Holz-Strohhaus

Im Anschluss daran besichtigten die Partnerbetriebe das gerade fertiggestellte Holz-Strohhaus von Daniel Zimmermann (Guter Plan). Das Einfamilienhaus steht am Hang in schöner, ruhiger Lage in Egg.

Im Untergeschoss befindet sich die Garage sowie Nebenräume. Das Erdgeschoss wurde als Wohngeschoss konzipiert und im Dachgeschoss sind die Schlafräume, sowie ein großzügiges Bad angeordnet. Die Terrasse im Erdgeschoss bietet einen wunderschönen Ausblick auf den umliegenden Bregenzerwald.
Im Zentrum des Wohnbereichs steht ein attraktiver Kachelofen, ausgeführt von Ofenbau Voppichler, Egg und mit Fliesen von KARAK, Bludenz. Er fungiert auch als Raumteiler und ist ein toller Blickfang. Die Ausführung der Küche und Einbaumöbel ist aus -Holz und wirkt schlicht und gut durchdacht.

Ökologisch und nachhaltiges Bauen

Für den Bauherrn und Planer Daniel Zimmermann, stand ökologisch und nachhaltiges Bauen an oberster Stelle. Dadurch entstand ein mit Stroh gedämmter Holzbau, welcher innen mit 5 cm Lehm, direkt auf Stroh verputzt wurde. Neben den Außenwänden mit Lehmputz(von PÖZ), in welcher auch eine Wandheizung verlegt wurde, wurden die Innenwände mit Holztäfer und verputzten Lehmplatten beplankt und mit Lehm Designputz verputzt. Im Erdgeschoss kam eine sichtbare Holzbalkendecke zur Ausführung: wie ein Schrägboden wurde Holztäfer eingeschoben. Der Zwischenraum wurde mit Splitt und Holz-Lehm-Schüttdämmung aufgefüllt. Im offenen Dachgeschoss wurde das Täfer abgehängt.

Der Boden mit Holzfaserdämmplatten als Trockenbau wurde mit Eschendielen beplankt.

Daniel Zimmermann, Guter Plan: „Bei der Oberflächenbehandlung der Bauelemente legten wir sehr viel Wert auf Ökologie. Die Holzfenster sind geseift, die Küchenmöbel und die Böden mit Naturöl behandelt. die restlichen Täferoberflächen sowie Möbel sind Natur und unbehandelt. Die Verwendung von regionalem von regionalen Sägewerken und Verarbeitern war uns ein großes Anliegen!“

Infobox: Das Haus hat einen HWB von 42 kWh/m²a und wird mit einer Erdsonden Wärmepumpe beheizt. Die Wärmeverteilung erfolgt über die Wandheizung und eine Fußbodenheizung im Badezimmer. Die Warmwasseraufbereitung erfolgt über das Heizsystem und hat einen 500 Liter Wärmepumpenboiler. Auf dem Satteldach befindet sich eine 7 kWp PV-Anlage.

Nach den beeindruckenden Besichtigungen und der großen Informationsflut ließen die Partnerbetriebe den Abend im nahegelegenen Gasthaus Tonele ausklingen. Sie stärkten sich bei einer Käsknöpfle-Partie mit musikalischer Untermalung und hatten so Gelegenheit, sich untereinander gut auszutauschen, zu diskutieren und sich zu vernetzen.

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