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Solarthermie oder PV? Die Frage des Monats an die Energieberatung

Solarthermie oder Photovoltaik? Ein Klassiker unter den Fragen an die Energieberatung. Die Antwort liefert unsere Energieberaterin Verena Engstler.

Solarthermie oder Photovoltaik? Ein Klassiker unter den Fragen an die Energieberatung. Die Antwort liefert unsere Energieberaterin Verena Engstler.

Sowohl die Solarthermie als auch Photovoltaik Anlagen bedienen sich der Sonnenenergie. Somit sind beides erneuerbare Energiesysteme. Bei der Solarthermie wird über die Sonnenstrahlung Warmwasser erzeugt und bei Photovoltaik wird die Strahlung in Strom umgewandelt.

Aus energie- und umweltpolitischer Sicht ist die Anschaffung eines dieser beiden Systeme immer zu empfehlen – bis auf ganz wenige Ausnahmen wegen schlechter Lage (Verschattung etc.). Stellt sich noch die Frage welches von den beiden Systemen passt besser zu den Bedürfnissen der Bewohner als auch zum Haus inklusive der Haustechnik?

Gesamthafte Betrachtung sinnvoll

Gesamtsystem ist da schon mal das richtige Stichwort. Dabei ist nicht alleine an die Gebäudehülle und die Haustechnik zu denken, sondern auch an das Nutzerverhalten. Ein mit Biomasse beheiztes Haus mit einem Pufferspeicher und sehr geringem Stromverbrauch aber konstantem und relativ hohen Warmwasserverbrauch wird in erster Instanz Richtung Solarthermie tendieren.

Gibt es nicht ohnehin einen großen Pufferspeicher, könnte man auch den durch die Photovoltaik Anlage erzeugten Strom über einen Wärmepumpenboiler besonders effizient in Wärme umwandeln. Daher gibt es keine Pauschallösung oder Schema dem man folgen kann. Die Betrachtung im Einzelfall ist immer sinnvoll, und die Energieberatung hilft produktneutral dabei.

Hier ein paar Fakten

  • Der Energieertrag einer Solaranlage ist um den Faktor 3 höher als bei einer PV-Anlage, was sie vor allem bei wenig Platz auf dem Dach interessant macht.
  • Der über die PV-Anlage erzeugte Strom kann vielseitig verwendet werden (elektrische Geräte, Warmwassererzeugung, Einspeisung oder bei Möglichkeit auch Betonkernaktivierung).
  • Ist der Warmwasserspeicher vollständig geladen (aufgeheizt), geht die Solarthermie auch bei Sonnenschein in den Stillstand, während die PV-Anlage weiter Strom produziert und den Überschuss ins Netz einspeist.
  • Die Solarthermie besteht im Vergleich zu einer PV-Anlage aus vielen beweglichen Komponenten, was sie fehleranfälliger macht. Dementsprechend öfters sollte die Anlage überprüft und gewartet werden.

Hilfreiche Fragen für Ihre Überlegungen

  • Warum entscheide im mich überhaupt für erneuerbare Energien?
    • Wirtschaftlichkeit: Energiekosten einsparen
    • Beitrag zum Umweltschutz: CO2 Emissionen verringern oder erneuerbare Stromerzeugung unterstützen
    • Technisches Interesse: „Spielwiese“
  • Wie sieht mein Strom- und Warmwasserverbrauch aus?
    • Gesamtverbrauch
    • Zeitlicher Verlauf: Wann verbrauche ich und wann findet die Erzeugung statt?
  • Wie lassen sich die Solarsysteme mit der geplanten oder bestehenden Haustechnik vereinbaren?
    • „Kommunikation unter den Geräten“
    • Auch E-Mobilität ist zu berücksichtigen
  • Was bringt die Zukunft?
    • Was wird mit dem Gebäude geschehen? Steht eine Sanierung an? Wird das Gebäude verkauft oder vererbt?
    • Welche Anschaffungen werden in Zukunft getätigt (E-Auto)?

Die Energieberatung hilft produktneutral bei der Entscheidung für eine Variante. Von der Telefonauskunft bis zur Solarberatung. Details am Energietelefon unter 05572 31 202-112 oder per Mail an energieberatung@energieinstitut.at.