Beratung. Förderung. Stärkung.

Fahrgemeinschaften initiieren

Im Rahmen der Initiative Probier amol hat das Energieinstitut Vorarlberg gemeinsam mit den WirtschaftMOBIL-Betrieben Hirschmann, Zumtobel und Haberkorn Impulse gesetzt, um die Gründung von Fahrgemeinschaften in der Belegschaft zu initiieren. Mit Erfolg, denn im Rahmen eines kurzen Experiments konnten über 30 Fahrgemeinschaften gegründet und damit eben soviele Parkplätze eingespart werden.

Markus Gmeiner
Die beiden Lustenauerinnen Anna Sutter und Eva-Maria Schlattinger haben sich im Rahmen von Probier amol zu einer Fahrgemeinschaft zusammen geschlossen.

Ein Auto, zwei Kolleginnen – und noch mehr Vorteile

Eigentlich lag die Gründung einer Fahrgemeinschaft für die beiden Lustenauerinnen Anna Sutter und Eva-Maria Schlattinger schon länger auf der Hand. Die jungen Zumtobel-Group-Mitarbeiterinnen wohnen in kurzer Distanz zueinander, haben denselben Arbeitsweg –und arbeiten zudem in der selben Abteilung. Und trotzdem: Der Gedanke, eines der beiden Autos in der Garage stehen zu lassen, reifte erst nach monatelanger Zusammenarbeit. „Wir haben zwar darüber gesprochen, aber immer wieder Gründe gefunden, warum das doch keine gute Idee ist“, erinnert sich die 27-jährige Anna zurück. Die Bedenken: Eine Fahrgemeinschaft sei zu unflexibel, zu umständlich und zu zeitaufwändig. Erst die gemeinsame Teilnahme am Probier-amol-Experiment habe die Kolleginnen schließlich aufgerüttelt. Mit der Konsequenz, dass die Lustenauerinnen ihren Arbeitsweg nun zumindest drei Mal pro Woche gemeinsam beschreiten. Das erste Fazit? Ausgesprochen positiv –von Einschränkungen in der persönlichen Flexibilität sei bis dato keine Spur. Vor allem deshalb, weil die Kolleginnen das Um und Auf einer funktionierenden Fahrgemeinschaft berücksichtigen: Eine gute Planung.

Aufwand hält sich in Grenzen

„Wir sitzen am Anfang oder Ende der Arbeitswoche 15 Minuten zusammen, gehen unseren Terminkalender durch und schauen, an welchen Tagen die Fahrgemeinschaft Sinn macht“, erklärt Anna das einfache Prozedere. Was anfänglich als Hindernis für das Gelingen interpretiert wurde, habe sich in der Praxis überraschenderweise als wenig herausfordernd erwiesen: „Unser Job ist nicht immer an unseren Arbeitsplatz gebunden. Wir haben oft Termine an anderen Unternehmensstandorten – wissen das aber zumeist früh genug, um abstimmen zu können, mit welchem Auto wir fahren“, so die 28-jährige Eva. „Das ist mit etwas Organisationsarbeit verbunden, der Aufwand hält sich aber trotzdem in Grenzen“, ergänzt Anna. Und wenn doch etwas Unvorhergesehenes dazwischenkommt? „Dann sprechen wir uns kurz per WhatsApp ab –oder eine von uns nutzt einfach den Bus“, erklärt sie.

Engagement mit Vorbildwirkung

Das gemeinsame Ziel der Lustenauerinnen: Rund 30 Prozent der Wege mit dem eigenen Auto sollen so eingespart werden. Ein Ziel, das Anna auch aufgrund ihres Engagements im Zumtobel-Group-Mobilitäts-Team „Light Mobility“ ein großes Anliegen ist. Zusammen mit anderen KollegInnen organisiert sie die Teilnahme am Fahrradwettbewerb, versucht die Benützung des öffentlichen Verkehrs zu forcieren –oder achtet auf eine sinnvolle Parkraumbewirtschaftung, um nur wenige Beispiele hervorzuheben. „Wir setzen Anreize, damit möglichst viele Zumtobel-Group-Mitarbeiter ihr Auto auch einmal Zuhause stehen lassen –und da will ich natürlich mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärt sie. Ob die Lustenauerinnen andere KollegInnen zur Gründung einer Fahrgemeinschaft motivieren können? „Ich glaube, es ist wichtig zu zeigen, dass man damit nicht komplett unflexibel ist. Man muss sich ein wenig organisieren und es dann einfach ausprobieren“, ist Eva überzeugt. Die Vorteile würden jedenfalls überwiegen, wissen die beiden HR-Expertinnen aus Erfahrung. Schließlich profitiere nicht nur die Umwelt, sondern auch der gemeinsame Zusammenhalt: „Wir plaudern und haben Spaß zusammen –so startet man sicher besser in den Arbeitstag“, so die sympathischen Kolleginnen unisono.