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Wohlfühlen im Großelternhaus: eine Sanierung für Generationen

Christoph Fitz sitzt am Küchentisch des frisch sanierten Einfamilienhauses in Lustenau. Dabei sieht er die alten Wände aus seinen Kindheitstagen noch vor sich. Er ist in diesem Haus, in dem früher drei Generationen lebten, aufgewachsen. Mit seiner Frau Jasmin hat er das „Großelternhaus“ aus dem Jahr 1936 von Grund auf saniert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Jedes Jahr ziehen wir unter den eingegangenen Kundenbewertungen unserer Partnerbetriebe fünf Gewinner*innen, die als Dank einen Gutschein für ein feines Abendessen im Hotel Krone in Hittisau überreicht bekommen. Dabei nutzen wir die Gelegenheit um die Sanierungsgeschichten hinter den Bewertungen in Erfahrung zu bringen.

Gemeinsam mit Fensterbauer Patrick Isele (Partnerbetrieb Traumhaus Althaus) hat Familie Fitz uns einen Einblick in den Umbau gewährt.

Vergleicht man das Haus heute mit Bildern aus den 1960er-Jahren, ist es kaum wiederzuerkennen. Wie kam es dazu, dass Sie so umfassend sanierten?

Christoph Fitz: Die Sanierung wurde uns vorgeschrieben. Eigentlich wollten wir neu bauen. Anfangs hat uns das ziemlich "gewurmt". Wir mussten die Grundstruktur im Original belassen und haben daher bis auf die Hauswände alles entkernt und auch den Dachstuhl freigelegt. Zwischen dem Wohnhaus und dem Tenn entstand als gemauerter Neubau der Nasszellenbereich.

Jasmin Fitz: Sogar die 1936 geplante, aber nie gebaute Spitzgaupe, mussten wir umsetzen. Darüber waren wir zu Beginn wirklich nicht glücklich, da der Aufwand mit erheblichen Mehrkosten verbunden war. Schlussendlich hat sich die Sanierung aber 100%ig gelohnt und durch die Gaupe konnten wir sogar einen zusätzlichen Raum im Schlafbereich gewinnen. Heute genießen wir das Ergebnis sehr und sind froh, dass wir es genauso gemacht haben.

Wie viel Zeit nahm denn das Großprojekt in Anspruch?

Jasmin Fitz: Die Bagger rollten am 24. Oktober 2018 an und am 04. August 2019, nach knapp 10 Monaten Bauzeit, konnten wir einziehen. Davor mussten wir aber ein Jahr lang das ganze Haus entrümpeln und frei räumen.

Christoph Fitz: Die kurze Bauzeit war aber nur möglich, da wir selbst viel Hand angelegt haben, unsere Familien und Freunde mitgeholfen haben und wir oft bis spät in die Nacht hinein auf der Baustelle gearbeitet haben. Tagsüber schauten unsere beiden Väter, dass die Baustelle lief und koordinierten oft die Handwerker und kümmerten sich toll um alles. Auch Jasmin entpuppte sich als wahres Koordinationstalent.

Bei einem so umfangreichen Bauvorhaben muss man immer wieder mit Überraschungen rechnen. Was erlebten Sie?

Christoph Fitz: Der Bestand war eigentlich überraschend gut. Aber es gab schlichtweg keine Wand, die gerade war. Ich glaube, die Wasserwaage war kein einziges Mal mittig. Der Abbruch der Wand im Wohn- und Essbereich mit Integration des Ofens zur Schaffung eines größeren Raumes war auch eine besondere Herausforderung.

Jasmin Fitz: Auch die Raumhöhen waren etwas kritisch, da wir eine Fußbodenheizung einplanten. Wir wollten nicht mit eingezogenem Kopf durchs Haus laufen. Aber es gab eine gute Lösung für das Problem. Alle tragenden Balken im Erdgeschoss sind sichtbar. So konnten wir Platz gewinnen und es ging sich alles gut aus.

Sie haben vor allem mit regionalen Handwerkern gearbeitet. Beim Fensterbau haben Sie sich für einen unserer Partnerbetriebe entschieden - den Lustenauer Patrick Isele. Warum?

Christoph Fitz: Patrick ist ein alter Bekannter von uns und er war 2015 bei der Sanierung von Jasmins Elternhaus dabei. Wir konnten so einen guten Einblick in seine Arbeit bekommen und schlussendlich hat auch das Angebot gestimmt.

Patrick, was war für dich das Besondere an dieser Sanierung?

Patrick Isele: Bei den Fenstern war die schon erwähnte Raumhöhe eine Herausforderung. Wir mussten darauf achten, dass wir die Höhe der Fensterbrüstungen entsprechend anpassen, damit keine Absturzsicherung installiert werden musste. Durch eine Anhebung von 20-30 cm ist uns das gut gelungen.
Außergewöhnlich war, dass wir endlich wieder einmal Lamellenläden mit einer speziellen Kippposition machen durften. Das kommt heute nicht mehr ganz so oft vor.

Christoph Fitz: Ja, die Läden waren mir wichtig. Auch wenn sie um einiges teurer waren als normale Fensterläden. Aber sie bestimmen einfach den Charakter des Hauses.

Jasmin Fitz: Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Danke für die feine Zusammenarbeit, Patrick.

Patrick Isele: Danke euch. Es ist mir immer eine Freude, wenn die Zusammenarbeit so gut funktioniert wie bei euch. Die alten Fenster vom Wohnhaus fanden ja schlussendlich auch noch Verwendung im Stall für eure Ziegen.

Von den Fenstern zum Heizen. Für welche Heiztechnik haben Sie sich entschieden?

Jasmin Fitz: Unsere Fußbodenheizung und auch die Warmwasseraufbereitung betreiben wir mit Erdwärme. Dafür haben wir im Garten fünf Erdsonden gebohrt mit jeweils 33 Meter Länge. Platz haben wir ja genug bei unserem großen Grundstück.

Warum ausgerechnet Erdwärme?

Christoph Fitz: Wir wollten unabhängig sein. Gas wäre zwar billiger, aber das würde uns von geopolitischen Entwicklungen abhängig machen. Eine Option wäre auch eine Luftwärmepumpe gewesen. Aufgrund unseres Standortes, direkt an der Straße, wäre diese aber zu wartungsintensiv geworden. Und da wir im Garten sehr viel Platz haben, war die Erdwärme für uns die beste Option.

Jasmin Fitz: Und wir haben die Dämmung auf den neuesten Stand gebracht. Früher hatten die Außenwände 12-13 cm, jetzt sind es 40 cm. Das wirkt sich natürlich auch auf die Heizkosten aus.

Abschließend: Würden Sie heute wieder sanieren?

Jasmin und Christoph Fitz: Ja, wir sind wirklich sehr froh, dass wir den Weg gegangen sind. Es ist unser Zuhause und es ist gut zu wissen, dass es nun noch für weitere Generationen bestehen bleiben kann.

Wir danken für das Gespräch und wünschen Ihnen alles Gute!

Und hier erfahren Sie mehr über die Plattform Partnerbetrieb Traumhaus Althaus.

(Beitrag erstellt in Zusammenarbeit mit Julia Weger, WEGWEISER-Büro für gute Ideen, Schwarzenberg)
Fotonachweis: Familie Fitz und Energieinstitut Vorarlberg

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