Das ist das e5-Landesprogramm

Klimaneutrale Verwaltung: e5-Gemeinden auf dem Weg zu MissionZero

Spätestens bis zum Jahr 2040 sollen auch die Gemeindeverwaltungen nach dem Vorbild der Vorarlberger Landregierung klimaneutral werden. Viele Städte und Gemeinden folgen diesem Beispiel und haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt.

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Als erstes Bundesland in Österreich hat sich Vorarlberg bereits 2019 mit dem Beschluss zu Mission ZeroV ambitionierte Ziele für eine klimaneutrale Verwaltung vorgenommen: Ziel ist es, den Ausstieg aus Öl und Gas zu forcieren und auf allen geeigneten Dachflächen Photovoltaikanlagen zu errichten. Darüber hinaus werden Konzepte entwickelt, um den Energiebedarf weitgehend zu reduzieren und mit erneuerbaren Energieträgern zu decken.

Vorbildfunktion öffentliche Hand


Bis zum Jahr 2040 sollen in der öffentlichen Verwaltung keine CO2-Emissionen mehr verursacht werden und nicht vermeidbare CO2-Emissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. CO2-Emissionen zu vermeiden ist ein wichtiges Thema für den Klimaschutz. Dabei kommt besonders der öffentlichen Hand eine wichtige Vorbildfunktion zu. Denn viele Bürger*innen messen die Ernsthaftigkeit der Bemühungen rund um die Energieautonomie+ auch an den Umsetzungen von Land und Kommunen.

e5-Gemeinden bekennen sich zu MissionZero

Seit 2021 sind auch die e5-Gemeinden dabei, diesem Beispiel zu folgen. Aktuell haben sich 17 Gemeinden per Gemeindevertretungsbeschluss zur klimaneutralen Verwaltung verpflichtet. Dieser umfasst die Erhebung, Reduktion sowie die Kompensation kommunaler CO2-Emissionen, die aus der Strom- und Wärmeversorgung von Gebäuden und Anlagen, dem Fahrzeugpool sowie aus Dienstreisen entstehen. Durch entsprechende Maßnahmen sollen die CO2-Emissionen kontinuierlich reduziert werden. Parallel dazu werden die verursachten CO2-Emissionen jährlich monetär bewertet und wiederum zweckgebunden in zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen reinvestiert.

Diese Städte und Gemeinden sind bereits auf dem Weg zu MissionZero:

Nach Vorbild des Landes Vorarlberg sollen die Gemeindeverwaltungen bis zum Jahr 2040 klimaneutral sein. Die MissionZero-Gemeinden haben sich noch ehrgeizigere Ziele gesetzt und wollen bereits früher ihre kommunalen CO2-Emissionen aus der Energieversorgung und der Mobilität höchstmöglich reduzieren.

Was passiert gerade aktuell in den Gemeinden?

Markus Gmeiner
e5-Gemeinde Mäder

Mäder

Das langjährige Engagement der Gemeinde Mäder hat sich ausgezahlt. Eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Energieautonomie ist bereits erreicht: So gibt es im kommunalen Wirkungsbereich (Strom, Wärme, Mobilität) keine direkten Emissionen mehr. Durch zusätzliche, freiwillige Kompensationszahlungen bilanziert die Gemeinde rechnerisch sogar positiv. Mäder hat somit die Zielsetzungen für eine klimaneutrale Verwaltung mehr als erfüllt.

Nüziders

In der Gemeinde Nüziders sind mittlerweile keine kommunalen Ölkessel mehr in Betrieb. Neben dem bereits in Umsetzung befindlichen Maßnahmenplan zu Energieeinsparungen wird 2023 ein Sanierungsplan für kommunale Gebäude erarbeitet. Die zweckgewidmeten Kompensationszahlungen wurden bislang in die Umrüstung der Straßenbeleuchtung auf LED sowie die Errichtung eines weiteren Carsharing-Standorts investiert.

Wolfurt

Bis 2030 will Wolfurt den Anteil erneuerbarer Energieträger für Heizung, Kühlung und Strom auf 90 Prozent erhöhen. In kommunalen Gebäuden und Anlagen werden sukzessive vorhandene Ölkessel ersetzt. Im Schloss Wolfurt kommt statt Öl künftig eine Pelletheizung zum Einsatz. Zudem wird ein Stufenplan zur energetischen Sanierung kommunaler Gebäude erstellt, bei Neubauten wird der Energiebedarf durch erneuerbare Energieträger gedeckt.

Bürs

Die Gemeinde Bürs hat im März 2022 den MissionZero-Beschluss gefasst. Kompensationszahlungen für CO2-Emissionen aus der Energieversorgung von Gebäuden sowie aus der Mobilität werden zweckgebunden für zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen eingesetzt. Aktuelle Projekte sind beispielsweise die neue Photovoltaikanlage auf dem Kindergarten (Sonnenkindergarten) oder die Umrüstung auf LED-Beleuchtung entlang der Landesstraße 81. Bis 2024 ist der Austausch der Ölkessel in drei weiteren Gebäuden vorgesehen.

Das Thema klimaneutrale Gemeindeverwaltung wird in Vorarlberg durch das Energieinstitut Vorarlberg und die Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie unterstützt.

Weitere Informationen zum Thema MissionZero gibt es hier