VCÖ-Mobilitätspreis Österreich für das Energieinstitut und sein Projekt ZISEMO
Wie motiviert man mehr Beschäftigte umweltfreundlich zur Arbeit zu kommen? Dieser Frage ist das Energieinstitut Vorarlberg im Rahmen des Projekts ZISEMO (Zielgruppensensibles Mobilitätsmanagement“) nachgegangen. Und hat dabei gemeinsam mit Pilotunternehmen und Praxispartner Fa. Collini in Hohenems einen Leitfaden entwickelt. Dafür wurde es sowohl mit dem VCÖ-Preis Vorarlberg als auch mit dem VCÖ-Preis Österreich ausgezeichnet.
Der VCÖ-Mobilitätspreis stand heuer unter dem Motto "Mobilität nachhaltig verbessern". Bei Österreichs größtem Wettbewerb für umweltverträgliche Mobilität und nachhaltigen Gütertransport, der vom VCÖ in Kooperation mit dem Klimaschutzministerium und den ÖBB durchgeführt wird, wurden heuer 383 Projekte und Konzepte eingereicht. Eine Fachjury hat die Projekte bewertet, die Top-5 Projekte jeder Kategorie konnten in einem Online-Voting Zusatzpunkte erringen.
Das Energieinstitut Vorarlberg hat einen Leitfaden für zielgruppensensibles Mobilitätsmanagement entwickelt. Ausgangspunkt war, dass bei der Firma Collini in Hohenems Beschäftigte im Schichtbetrieb und besonders autoaffine Personen mit den bisherigen Maßnahmen zum betrieblichen Mobilitätsmanagement kaum erreicht wurden. Das Energieinstitut Vorarlberg hat daraufhin mit den betroffenen Zielgruppen einen Mobilitätsrat durchgeführt, um die Arbeits- und Lebensrealität der Beschäftigten besser zu verstehen und um gemeinsam Ideen für Maßnahmen zu entwickeln.
Mobilitätsmanagement, das alle Beschäftigten zielgruppenspezifisch anspricht, ist der Hebel, um die Pendelmobilität nachhaltig zu verbessern.
VCÖ-Geschäftsführerin Ulla Rasmussen
Erster Vorarlberger Mobilitätsrat bei Collini
Der erste Vorarlberger Mobilitätsrat fand 2023 in der Firma Collini statt. Mit dem Ziel der partizipativen Entwicklung von Mobilitätsmaßnahmen mit einer ausgewählten Gruppe von Mitarbeiter*innen. Die Teilnehmer*innen wurden vom Werksleiter persönlich eingeladen: Schichtmitarbeiter*innen waren ebenso vertreten wie Schichtleiter*innen. Und auch ein Vertreter des Betriebsrats war eingeladen. Der Mobilitätsrat fand während der Arbeitszeit statt und dauerte zwei Stunden. Durch die gemeinsame Erarbeitung konnten die Maßnahmen auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen sowie deren Arbeits- und Lebensrealität zugeschnitten werden.
„Das Projekt bei der Firma Collini hat deutlich gezeigt, dass Produktionsmitarbeitende im Schichtbetrieb durch ihre besonderen Arbeits- und Lebensbedingungen vor speziellen Herausforderungen stehen. Durch den ersten Vorarlberger Mobilitätsrat ist es uns gelungen, gemeinsam mit den Betroffenen wirksame Mobilitätsmaßnahmen zu entwickeln und erfolgreich umzusetzen.“
Susanne Backmeister, Projektleiterin
Aktionsmonat
Im Oktober 2023 wurde unter anderem ein Aktionsmonat durchgeführt wurde, mit dem Ziel möglichst häufig zu Fuß, mit Rad, öffentliche Verkehrsmittel oder in Fahrgemeinschaften zur Arbeit zu kommen. Jeder und jedem Beschäftigten wurden Gutscheine im Wert von 100 Euro angeboten. Der Wert sank jedoch um fünf Euro pro Tag, an dem alleine mit dem Auto zur Arbeit gefahren wurde. 70 Prozent der Zielgruppe nahmen teil, davon waren 86 Prozent mehr als zehn Tage autofrei zur Arbeit unterwegs, 65 Prozent sogar 20 Tage oder mehr.
Weitere Projekte
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