Das ist das e5-Landesprogramm

Musterschüler*innen in Nachhaltigkeit

Im September 2023 wurde die Volksschule Altenstadt in Feldkirch nach rund zwei Jahren Bauzeit eröffnet. Beim Neubau spielte die Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle. Dafür wurde die Schule gleich zwei Mal belohnt – mit hohen Punkten im kommunalen Gebäudeausweis (KGA) sowie mit dem klimaaktiv Gütesiegel in der höchsten Kategorie Gold.

Angela Lamprecht Fotografie
Die Volksschule Altenstadt in Feldkirch wurde im November 2024 mit dem klimaaktiv Gütesiegel in der Kategorie Gold ausgezeichnet.

Seit dem Jahr 2011 werden Förderungen des Land Vorarlberg für Projekte der Städte und Gemeinden anhand des kommunalen Gebäudeausweis abgewickelt. Wer mehr in die Qualität investiert, bekommt vom Land auch höhere Förderungen. Dies soll die bauökologische und energietechnische Qualität der öffentlichen Gebäude im Land sichern und verbessern. Der kommunale Gebäudeausweis ist somit ein wichtiges Anreiz-Werkzeug, um in hoher energetisch und ökologischer Qualität zu bauen und zu sanieren.

Mehr Förderung für vorbildliche Bauten

So bekommen Gemeinden für den Neubau oder eine Sanierung kommunaler Gebäude um bis zu 4,5 Prozent mehr Förderung, wenn diese energetisch und ökologisch ausgeführt werden. Sprich: je ökologischer und energetisch hochwertiger, desto höher fällt die Förderung aus. Zudem werden auch die Planung, Bauausführung und Umweltverträglichkeit der Baustoffe sowie der Raumkomfort und die Innenraumluftqualität bewertet.

Hohe Bewertungen für Volksschule Altenstadt

Bei der Volksschule Altenstadt in Feldkirch spielte das Thema Nachhaltigkeit bereits von Beginn an eine wichtige Rolle. Die Schule wird heute mit Wärmepumpen über das Grundwasser als erneuerbare Energiequelle geheizt und gekühlt. Zudem sind alle Dächer der Volksschule begrünt und das Nebengebäude hat ein Biodiversitätsdach mit höherwertigem Substrat für artenreiche heimische Pflanzen. Auf rund 80 Prozent der Dachflächen und an der Südfassade des Nebengebäudes ist eine Photovoltaikanlage mit 460 Modulen und einer Gesamtleistung von rund 170 Kilowattpeak (kWp) angebracht. Auch die aktive Mobilität spielt eine gewichtige Rolle. Um Dauerparker*innen und Elterntaxis entgegenzuwirken, wurden in Altenstadt nur vier Pkw-Stellplätze als Kurzparkzone umgesetzt. Dies und mehr führte zu einer hervorragenden Bewertung mit 954 von 1.000 möglichen Punkten beim kommunalen Gebäudeausweis – und in weiterer Folge zu klimaaktiv Gold, der höchsten Kategorie des österreichischen Qualitätszeichens für nachhaltige Wohn- und Dienstleistungsgebäude.

Energieeffiziente Volksschule Andelsbuch

Auch die im Jahr 2024 eröffnete Volksschule Hof in Andelsbuch hat für eine autofreie Schule entschieden. Die Bregenzerwälder Gemeinde konnte für ihren vorbildlichen Neubau und die Sanierung der Volksschule hohe 969 KGA-Punkte erzielen. Dabei zählten beispielsweise Photovoltaik auf dem Dach, umweltfreundliche Pelletheizung, Holz aus heimischen Wäldern und eine Regenwasserzisterne, die rund 50 Prozent des zuvor benötigten Trinkwassers einspart. 

Staatspreis für Bildungszentrum Frastanz-Hofen

Den Staatspreis für Architektur und Nachhaltigkeit konnte das Bildungszentrum Frastanz-Hofen im Jahr 2021 für sich einheimsen. Nach dem Umbau der Volksschule nach einem EU-weitem Architekturwettbewerb, sind heute Volksschule, Kindergarten und Kleinkindbetreuung unter einem Dach. Saniert und erweitert wurde nach höchsten energetischen und ökologischen Standards mithilfe des kommunalen Gebäudeausweis und einem Wert von 969 auf der Punkteskala. 

klimaaktiv Gold für Volksschule Wolfurt Bütze

Der Kindergarten und die Volksschule des Wolfurter Ortsteils „Bütze“ wurden von 2017 bis 2019 umfassend saniert und erweitert: Mit Passivhaus-Komponenten mit hohen Dämmeigenschaften, Wärme für Heizung und Warmwasser über eine Sole-Wasser-Wärmepumpe mit Tiefensonde, einem begrünten Flachdach mit Photovoltaik sowie einem Fokus auf sanfte Mobilität mit verkehrsberuhigter Zone für reduzierte Eltern-Hol- und Bringdienste und mehr. Auch dieses Projekt wurde mit dem kommunalen Gebäudeausweis mit 969 KGA-Punkten umgesetzt und in weiterer Folge Vorzeigebeispiel mit klimaaktiv Gold Standard. 

Generalsanierung Kindergarten Hittisau

Der Kindergarten Hittisau ist heute in einem Gebäude beheimatet, das ursprünglich im Jahr 1921 als Schulgebäude errichtet wurde. Ziel war es, eine Sanierung und Erweiterung ohne An- und Zubauten am bestehenden Gebäude zu realisieren – und dabei den ortsräumlichen Ausdruck sowie die Freifläche zu erhalten. Im Gebäude wurde eine kontrollierte Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung installiert, die Heizung an die Biomasse-Fernwärme der Gemeinde angeschlossen sowie der Schadstoffeintrag durch Baustoffe in das Gebäude reduziert. Insgesamt konnten 930 KGA-Punkte erreicht werden. 

Altes Vereinshaus Lauterach

Das Vereinshaus stammte aus dem Jahr 1911 und wurde zwischen 2018 und 2020 umfassend vom Keller bis zum Dachboden generalsaniert. Der Charakter der Außenansicht und Fassade sollte beibehalten werden. Im Innenausbau wurde eine thermische Sanierung mit Calziumsilikatplatten vorgenommen. Heute ist das Gebäude am Biomasse-Nahwärmenetz der Gemeinde Lauterach angeschlossen und wird mit Grundwasserkühlregister wärmetechnisch reguliert. Im Außenbereich wurde ein kleiner Park mit Baumpflanzungen, Sitzgelegenheiten, Kleinbiotop, Blumenwiese sowie befestigten Flächen mit Kiesbelag für Veranstaltungen gestaltet. Auch die Außenraumgestaltung wurde in Begleitung mit dem Kommunalgebäudeausweis „Naturnahes Bauen“ umgesetzt. Insgesamt wurden 867 KGA-Punkte erreicht.

Viele Gemeinden haben bereits den Beschluss gefasst, beim Neubau oder der Sanierung ihrer kommunalen Gebäude mindestens 850 Punkte oder mehr zu erreichen. Gerade Sanierungen können oft noch höhere KGA-Werte erreichen – da durch den Erhalt vieler Bauteile mehr Punkte für die Reduktion der „grauen Energie“­ angerechnet werden können. Zudem lassen sich mit einer durchdachten Planung, einer optimierten Gebäudehülle und einer effizienten Heiz- und Lüftungstechnik langfristig auch Energie- und Betriebskosten einsparen.

Der kommunale Gebäudeausweis (KGA)

  • Der Ausweis ermöglicht die Planung, Dokumentation und Beurteilung der energetischen und ökologischen Qualität öffentlicher Gebäude. Grundlage für die Bemessung der Förderungen ist der Kommunalgebäudeausweis (KGA).
  • Bewertungskategorien die energetische und ökologische Ausführung eines Neubaus oder der Sanierung eines Kommunalgebäudes. Es können maximal 1.000 Punkte erreicht werden.

Tipp: Im Downloadbereich den aktuellen Flyer "Kommunaler Gebäudeausweis" downloaden.

Bildergalerie - Nachhaltige ressourcenschonende Projekte von Gemeinden