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KliNaWo Gemeinnütziger Wohnbau kostenoptimiert

Im Auftrag der VOGEWOSI und der Arbeiterkammer Vorarlberg begleitet das Energieinstitut Vorarlberg ein Neubauprojekt in Tosters, bei dem die über den Lebenszyklus des Gebäudes kostenoptimale Ausführungsvariante gefunden werden soll.

Ziel des Projekts „KliNaWo“ ist es, die über die Lebensdauer eines Gebäudes kostenoptimale Variante zu identifizieren und auszuführen. Dazu wurden viele Varianten des Gebäudes im Detail berechnet. Die zielführendste der berechneten Varianten werden derzeit ausgeschrieben. Die kostenoptimale Variante wird dann von der VOGEWOSI errichtet werden.

Zur Ermittlung der kostenoptimalen Variante beim Projekt KliNaWo werden verschiedene Bauarten (Massivbau, Mischbau, Holzbau), Energiestandards (Mindestanforderungen nach Bautechnikverordnung, Passivhaus und Nullenergiehaus) und Wärmeversorgungssysteme (Fernwärme, Erdwärme, Gasbrennwert- und Pelletsheizung) untersucht. Dabei werden neben den Errichtungs- auch die laufenden Energie- und die Wartungskosten betrachtet. Der Betrachtungszeitraum beträgt 50 Jahre, das ist der Standardzeitraum, den die VOGEWOSI zur Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ihrer Gebäude heranzieht.

Das Finden der kostenoptimalen Variante

„Die Erfüllung aller Vorgaben wird zunehmend eine finanzielle Herausforderung, um leistbaren Wohnraum sicherstellen zu können. Mit dem Pilotprojekt „Klimagerechter, Nachhaltiger Wohnbau“ soll ein übertragbares Konzept für den Mehrwohungsbau der Zukunft gefunden werden“, fasst Alexander Pixner, Projektleiter bei der VOGEWOSI den Kern des Projekts KliNaWo zusammen. Wesentlichstes Ziel des Projekts ist es, unter Einbezug sowohl theoretischer Methoden als auch konkreter Ausschreibungen mit Sicherheit jene Variante zu identifizieren, die gesamthaft als günstigste aufscheint.

„Besonders wichtig ist es, kostengünstiges Bauen nicht auf die Errichtungskosten zu begrenzen, da diese über die Lebensdauer des Gebäudes nur einen Teil der Gesamtkosten ausmachen.“ Martin Ploß, Energieinstitut Vorarlberg

„ In Zeiten von steigenden Mieten und steigenden Grundstückspreisen ist leistbares Wohnen gerade in Vorarlberg mittlerweile schon fast zu einem kostbaren Gut geworden, welches allerdings unverzichtbar ist. Im Rahmen dieses Projektes soll untersucht und aufgezeigt werden, wie leistbares Wohnen unter Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben (des Klimaschutzes, der Energieeffizienz,etc..) sichergestellt werden kann. Dies ist ein Gebot der Stunde.“ so Paul Rusching von der Arbeiterkammer Vorarlberg.

Der bisherige Ablauf des Projekts KliNaWo:

  • energetische Optimierung des Vorentwurfs des Architekten (kleine Anpassungen) – z.B. Verkleinerung der Fensterflächen (geringere Kosten, niedrigerer HWB, geringere Überhitzung), Reduktion der Verteilverluste durch HT-Zentrale ins Gebäude.
  • Entwurf in vier verschiedenen Konstruktionsarten (Massiv mit WDVF, Ziegel 50 cm, Mischbauweise (Stahlbeton plus Holz), reiner Holzbau), Energiestandards und HT-Konzepte, Abluftanlage vs. Wärmerückgewinnungd
  • derzeit Ausschreibung. Auswahl auf Basis der Vollkosten über Lebensdauer
  • Spatenstich geplant für Februar. Nach Fertigstellung zwei Jahre Messung (Energieverbräuche, Behaglichkeit, Kosten etc.).

Errichtet wurde ein dreigeschossiges Mehrfamilienwohnhaus (gemeinnütziger Wohnbau) mit 18 Wohneinheiten und großem Gemeinschaftsraum in Feldkirch Tosters. Bauherrin ist die VOGEWOSI.

Das Forschungsprojekt wird von VOGEWOSI und der AK Vorarlberg beauftragt, von AlpS unterstützt und vom Energieinstitut Vorarlberg fachlich begleitet. Das Gebäude wurde von den Architekten Walser und Werle ZT GmbH (Feldkirch) geplant, die Haustechnikplanung verantwortet das Büro eplus (Egg).