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Stall B, Tschagguns

Als Teil der alpinen Baukultur haben landwirtschaftliche Gebäude abseits des Denkmalschutzes einen hohen Identifikationscharakter und speichern, wenn sie in gutem baulichem Zustand sind, neben handwerklichem Fachwissen CO2 in ihren Baustoffen.

Laut einer Inschrift über dem Haupttor ist das Bauwerk gut hundert Jahre alt. Es ist in den Aufzeichnungen des Standes Montafon als eingeforstetes Gebäude gelistet, vermutlich sind Teile des Gebäudes aus dem 18. Jh. Der Schirm ist mit großer Wahrscheinlichkeit aus dem Jahr 1914. Das zugehörige Bauernhaus wurde zu Beginn der 1970er-Jahre abgerissen.

Ziel der Sanierung war der Umbau des landwirtschaftlichen Nutzgebäudes in ein hochwertiges Wohnhaus. Dabei sollte die Außenhaut durch wenige Öffnungen ergänzt werden, die die neue Nutzung ablesbar machen. Ein Großteil der vorhandenen Konstruktion wurde unverändert erhalten.

Im Wohnbereich wurde die vorhandene Stützkonstruktion abgefangen und über die Außenwandkonstruktion abgeleitet um einen stützenfreien Raum zu generieren. Das 80 cm dicke Bruchsteinmauerwerk wurde über die Breite von 2 m durchbrochen und ergänzt, um dem neuen Stiegenaufgang und dem Speicherofen Platz zu machen.

Die südöstliche Fläche des Satteldaches ist vollflächig mit integrierten PV- und Solarthermie-Modulen ausgestattet. So kann etwa 200 % des Strombedarfs und der Großteil des Warmwassers bzw. des Heizbedarfs lokal hergestellt werden.

Im Hochwinter liegt das Gebäude etwa einen Monat im Schatten der Hora. In dieser Zeit liefert ein Stückholzspeicherofen mit Heizungseinspeisung alle benötigte Wärme.

Bildnachweise: Bernhard Breuer, Marcello Girardelli, Adam Mørk