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Aktuelle Fragen und Antworten zur kostenfreien Online-Datenbank baubook

Was ist das baubook?

„baubook“ ist eine online-Datenbank, die ökologische Kriterien unterschiedlicher Wohnbauförderungen und anderer Programmlinien abbildet. Hersteller können ihre Produkte zu diesen Kriterien deklarieren. Produkte, die für Wärmedämmung eines Gebäudes relevant sind, können darüber hinaus für die Berechnung des Heizwärmebedarfs relevante Kennwerte deklarieren. Erst wenn die Hersteller entsprechende Prüfnachweise vorgelegt haben, werden die Produkteigenschaften öffentlich einsehbar. Die Nutzung der Daten ist für alle Beteiligten kostenfrei.

Verwendung von baubook-Daten im Rahmen der Wohnbauförderung

Die Vorarlberger Wohnbauförderung knüpft an die Vergabe von Fördermitteln bestimmte ökologische Bedingungen, um einen nachhaltigen, zukunftsweisenden Wohnbau zu unterstützen. Eine dieser ökologischen Bedingungen betrifft den im Rahmen der Energieausweiserstellung berechneten Heizwärmebedarf. Die Qualität des Energieausweises ist nur dann sichergestellt, wenn für die Berechnung qualitätsgesicherte Daten verwendet werden. Daher war bislang die Verwendung von Daten aus dem baubook im Neubau vorgeschrieben.
Diese Verpflichtung wird nun aus den Förderrichtlinien gestrichen. Das baubook war von Anfang an als Unterstützung für Bauherren, Planer, Handwerker, Hersteller etc. konzipiert und wird dies auch weiterhin als Kernaufgabe haben. Die Qualitätssicherung von verwendeten Kennwerten im Rahmen der Wohnbauförderung wird weiterhin stattfinden, nur wird dies für alle Beteiligen deutlich aufwändiger.
Bei der Bauteilsanierung und bei der Erstellung von Energieausweisen im Rahmen des Baurechts war die Verwendung von baubook-Daten bislang schon freiwillig. Die Praxis zeigt jedoch, dass Planer und Berater gerne auf die qualitätsgeprüften baubook-Daten zurückgreifen, da sie sich dadurch das Anlegen und Aktuellhalten eigener Prüfzeugnissammlungen ersparen.

Richt- und Produktkennwerte

Für jede Produktgruppe gibt es eine Vielzahl von Kennwerten und länderspezifischen Nachweisverfahren. So ist z. B. der deutsche Wärmedämmwert eines Baustoffes nicht vergleichbar mit dem nach österreichischen Prüfvorgaben gemessenen Wert. Alleine für Dämmstoffe gibt es 43 gültige Ö-Normen. Neben diesen aktuell gültigen Normen gibt es jedoch auch 96 inzwischen nicht mehr gültige Normen.

Wie die Ermittlung von Produktkennwerten zu erfolgen hat, wird durch das Österreichische Institut für Bautechnik (OIB) und das Österreichische Normungsinstitut festgelegt. Die Kenntnis der dafür relevanten Richtlinien und Normen erfordert ein hohes Maß an fachlichem know-how und erhebliche zeitliche Ressourcen . Für Konsumenten, Berater und Planer ist dies eine schier unüberschaubare Fülle an nicht untereinander vergleichbaren Kennwerten und Produkteigenschaften. Darüber hinaus sind Normen nicht freizugänglich, sondern kosten zwischen 80 und 100 € pro Norm.

Genau hier setzt die online-Plattform „baubook“ an: Hersteller können ihre Produkte gegen eine geringe Gebühr im baubook eintragen. Anstatt den Nachweis in jedem einzelnen Förderansuchen und bei jedem Energieausweisersteller (allein in Vorarlberg gibt es derzeit rund 200) individuell vorlegen zu müssen, erfolgt dies einmalig an zentraler Stelle. Für den Förderwerber, dessen Planer und Handwerker ist jederzeit kostenfrei ersichtlich, welchen ökologischen Maßnahmen der Wohnbauförderung ein Produkt entspricht und welche Kennwerte für die Berechnung des Heizwärmebedarfes herangezogen werden können.

Das baubook verändert keine Produktkennwerte. Es bildet nur Werte ab, für die entsprechende Nachweise vorgelegt wurden. Dabei ist für jede Produktgruppe genau vorgeben, welche Nachweise zu erbringen sind.

Das baubook stellt qualitätsgesicherte Daten jedermann freizugänglich und kostenfrei zur Verfügung. Durch die gleichartige Darstellung im baubook, kann der Konsument Produkte auch leicht untereinander vergleichen und kann sich sicher sein, dass nicht „Äpfel mit Birnen“ verglichen werden, weil alle die gleichen Nachweise vorlegen müssen. Monatlich informieren sich rund 12.000 Besucher auf den baubook-Plattformen.

Ist ein Produkt nicht im baubook eingetragen, kann ein Richtwert der entsprechenden Produktgruppe für die Berechnung des Heizwärmebedarfs herangezogen werden. Die Justierung der Richtwerte ist derart, dass die am Markt verfügbaren Produkte diesen mit 90%iger Sicherheit mindestens erreichen. Dadurch wird sicher gestellt, dass der Bauherr das bekommt was er bestellt und die tatsächlich verwendeten Produkte diesen Wert einhalten bzw. besser sind.

Wer legt die Richtwerte fest?

Die baubook-Richtwerte werden von den beiden Träger-Institutionen der baubook GmbH erarbeitet. Dabei liegt die fachliche Verantwortung für die ökologischen Richtwerte (drei Kennzahlen, die für die Berechnung der ökologischen Qualität eines Gebäudes benötigt werden) beim Österreichischen Institut für Baubiologie und Bauökologie. Für die bauphysikalischen Richtwerte liegt die fachliche Verantwortung beim Energieinstitut Vorarlberg.
Die Richtwerte werden nicht willkürlich festgelegt, sondern nach einer Marktrecherche sowie Absprache mit einschlägigen Fachinstitutionen (Normungsausschüsse, Prüfinstitute, Fachexperten…). Ebenso fließen Praxisrückmeldungen von Herstellern und Fachleuten bei der Überarbeitung mit ein. Dabei ist die Datenbank ein „lernendes“, dynamisches System, d.h. dass neue Richtwerte hinzukommen oder sich auch Werte verändern, wenn sich der Markt gleichfalls entsprechend weiterentwickelt. Berechtigte Sachkritik und vorgebrachte Erweiterungswünsche (wie z.B. die Aufnahme von Richtwerten für „alte“ Bauprodukte) nehmen wir gerne auf. Ein konkreter Umsetzungsplan dafür ist in Arbeit.

Was leistet das baubook?

Die Präsentation im baubook ist für alle Hersteller und alle Produkte gleichartig, unabhängig von ihrem Marketing- und Werbebudget. Entscheidend sind die Produktkennwerte, die mittels Prüfzeugnis einer akkreditierten Prüfinstitution nachgewiesen werden.

Derzeit haben alle relevanten Programmhersteller in Österreich die Schnittstelle zum baubook umgesetzt. Die Daten werden pro Monat rund 2.000 mal von Beratern in die Berechnungsprogramme implementiert. Eine vergleichbare Datengrundlage auf anderem Wege zur Verfügung zu stellen, ist nicht möglich, schon gar nicht bei vergleichbarem Kosten- und Zeitaufwand.

Ist ein Eintrag im baubook für Hersteller zu teuer?

Es geht nicht darum, dass Hersteller etwas zahlen, sondern darum, dass sie für ihre Produkte an zentraler Stelle einen gleichartigen Prüfnachweis vorlegen und dieser nach durchlaufener Qualitätssicherung für alle kostenfrei einsehbar und nutzbar ist. Um allen Beteiligten (Berater, Bauherren, Berechner, Wohnbauförderstelle…) eine vergleichbare, einheitliche, freizugängliche Datengrundlage zur Verfügung zu stellen, kann dieser Nachweis einmalig in der baubook-Datenbank hinterlegt werden.

Für den Aufwand bei der Qualitätssicherung und die kostenlose Weitergabe der Daten an alle Beteiligten, zahlt der Hersteller eine einmalige Deklarationsgebühr (40 € bis 60 €) sowie eine jährliche Nutzungsgebühr (0 € bis 80 €) pro Produkt. Dabei greift ein Rabattsystem, so dass pro Jahr max. 1.780 € für einen Hersteller mit mehr als 30 Produkten anfallen. Eine einmalige Werbeschaltung kostet ein Vielfaches davon.

Im Gegenzug werden sämtliche Produktdaten allen Energieausweis-Programmen rund um die Uhr österreichweit zur Verfügung gestellt. Ein Produkt wird im Durchschnitt 10-15 mal pro Woche gezielt von Interessierten angeklickt. So stehen Herstellern ganz unabhängig von ihrem Werbebudget eine kostengünstige Möglichkeit zur Verfügung, ihre Produktqualitäten gleichartig zu präsentieren.

Zahlreiche Firmen begrüßen dieses System und legen die Qualität ihrer Produkte offen. Aktuell sind über 1.600 Produkte im baubook eingetragen. Mehr als 250 Hersteller und Händler profitieren von der vereinfachten Nachweisführung und der Möglichkeit, ihre Produktqualitäten einheitlich und klar strukturiert darzustellen und ihre Daten allen Berechnern tagesaktuell zur Verfügung zu stellen.

Rechtsform und Besitzverhältnisse der baubook GmbH

Die Betreiber der baubook-Datenbank sind zu je 50% das Energieinstitut Vorarlberg und die IBO GmbH (Österreichisches Institut für Baubiologie und Bauökologie). Die baubook GmbH resultiert aus der Fusion der beiden Produktdatenbanken „öbox“ und „ixbau“ aus dem Jahr 2008. Sitz des Unternehmens ist Wien bei der IBO GmbH, Nebensitz in Dornbirn beim Energieinstitut Vorarlberg.

Ziel für die nächsten Jahre ist es, die Weiterentwicklung der Datenbank voranzutreiben, um das ökologische und gesunde Bauen und Sanieren gezielt zu unterstützen. Ein kostendeckender Betrieb ist für die nächsten Jahre vorgesehen. Derzeit leistet das Energieinstitut Vorarlberg einen erheblichen Deckungsbeitrag. Eventuelle zukünftige Gewinne werden nicht abgeschöpft sondern in die Weiterentwicklung der Datenbank investiert, um der dynamischen Entwicklung im Themenfeld des nachhaltigen Bauens / Ökobilanzierung „am Ball“ zu bleiben.

Sind ökologische Produkte teurer als „Standard-Produkte“?

Um zu ermitteln, in welchem Umfang ökologische Materialien zu höheren Kosten führen, genügt es nicht, nur die Materialkosten zu betrachten. Die Verarbeitungskosten sind ein wesentlicher Bestandteil und müssen deshalb ebenfalls berücksichtigt werden. Die Mehrkosten können nur durch doppelte Ausschreibungen ermittelt werden, d.h. dass man einmal ökologische Materialien und einmal „Standard“-Materialien ausschreibt und die Positionen dann miteinander vergleicht. Im Rahmen des „Service Paket Nachhaltig Bauen“ wurden die Mehrkosten in dieser Form ermittelt. Bei den Bauprojekten „Stopp in Langenegg“ und „Gemeindezentrum Ludesch“ lagen die Mehrkosten aufgrund der ökologischen Materialwahl zwischen 1 und 2%. Im Gegenzug dazu stehen geringere Belastungen der Handwerker bei der Verarbeitung der Produkte, eine wesentlich bessere Innenraumqualität für die Bewohner und die Verwendung von regionalen Baustoffen, wie z.B. Holz aus dem Gemeindewald.

baubook ermöglicht bereits auf Produktebene für die Bauleute und Planer einen direkten Vergleich. Das schafft Transparenz und erleichtert die gezielte Produktwahl und ist damit eine wichtige Basis für die Erzielung eines guten Preis-Leistungs-Verhältnisses.