Beratung und Begleitung

Energie von der Sonne – Ein Bauernhof wird autark

Ein bäuerlicher Betrieb zeigt, wie eine innovative Photovoltaik-Anlage mit Notstromlösung Energieunabhängigkeit schafft und den hohen Bedarf nachhaltig deckt.

Photovoltaik auf dem Dach des Bauernhofes mit Kanisblick

"Wir beweisen unsere Qualität in der täglichen Arbeit", heißt es im Ehrenkodex der Partnerbetriebe. Wir stellen Ihnen die Geschichten hinter den Sanierungen im  Interview mit dem Partnerbetrieb und den zufriedenen Kunden vor.
Im Gespräch mit Tobias Sohm (Greenfuture GmbH) und dem Landwirte-Ehepaar Erna und Jakob Meusburger erfahren wir, warum sich ein bäuerlicher Betrieb für eine PV-Anlage mit Notstromfähigkeit und besonderer Netzsicherheit entschieden hat.

Warum sich ein bäuerlicher Betrieb für eine PV-Anlage mit besonderen Eigenschaften entschieden hat:

In Bizau haben Erna und Jakob Meusburger Dächer und teilweise auch Fassade des bäuerlichen Betriebs genutzt, um künftig unabhängig von schwankenden Strompreisen zu sein und in Zeiten hohen Energiebedarfs zugleich die Sonne für eigene Zwecke einsetzen zu können. Gemeinsam mit Tobias Sohm von Greenfuture und wirklich Hand in Hand ist die Lösung entstanden, die eine Besonderheit aufweist, wie sie insbesondere Bauern mit Tierhaltung interessieren wird.

Ziel war definitiv, von unseren vorher so hohen Stromkosten wegzukommen. 
Bauherrin E. Meusburger

Die Heubelüftung zum Beispiel braucht sehr viel Energie. Wir haben 17 Kühe und bewirtschaften daneben 15 ha Fläche im Nebenerwerb. Haus und Stallgebäude waren vorhanden, deshalb die Idee, PV-Anlagen darauf zu montieren. Wir wollten Selbstversorger werden und uns von Abhängigkeiten lösen. Das war uns extrem wichtig. Und klar war uns auch, dass wir Tobias Sohm und Greenfuture beauftragen wollen. Wir kennen uns, und Tobias ist im Bregenzerwald bekannt für seine gute Arbeit.

Ihr habt eine PV-Anlage auf Wohnhaus und Stallgebäude errichtet. Wo genau? 

T. Sohm: Beim Stallgebäude haben wir Dach und Fassade genutzt und die PV-Anlage in Südausrichtung angebracht. Daneben steht das Zweifamilienhaus, in dem Erna, Jakob, die vier Kinder und Jakobs Mutter wohnen. Hier haben wir die PV-Anlage auf dem Dach platziert, in Ost-West-Ausrichtung.

Welche Sorgen hattet ihr im Vorfeld?

E. Meusburger: Unsere Kühe melken wir nicht mehr von Hand. Würde der Strom ausfallen, bräuchten wir viele Hände und müssten sehr schnell sein. Aber es war uns nicht klar, wie man dem vorbeugen kann. Und wir haben auch einen sehr hohen Energiebedarf zur Zeit der Heuernte, wenn das Heu getrocknet werden muss.

T. Sohm: Größtes Problem der Landwirte ist tatsächlich, dass die Tiere nicht mehr gemolken werden wie früher. Wir brauchen einfach eine sichere Energieversorgung. Ich konnte Erna und Jakob da beruhigen. Denn das bringt meine Erfahrung über die vielen Jahre einfach mit sich, dass wir die richtige Lösung finden.

Was ist die Besonderheit der Anlage? Und warum habt ihr so entschieden?

T. Sohm: Wir haben eine Anlage des Herstellers Victron Energy gewählt. Die Anlage hat einen deutlich größeren Speicher als herkömmliche Lösungen und ist mit Standard-PV-Anlagen nicht vergleichbar. Die Meusburgers könnten sogar börsenorientiert Strom handeln, tageszeitabhängig und marktpreisabhängig. Aber noch wichtiger sind uns die Kühe.

Die Anlage ist zudem 100 % notstromfähig. Der Betrieb kann also jederzeit voll weiterlaufen.
Tobias Sohm von Greenfuture

Stichwort Sicherheit: Was ist bei eurer PV-Lösung anders?

 
T. Sohm:  Bei unserer Anlage hängen die Wechselrichter immer zwischen Netz und Haus. Und es gibt eine Netzüberwachung, die falsche Spannungen sofort erkennt. Das ist ein entscheidender Schutz für die Anlagen, die betrieben werden. Ich weiß von einem Obstbauern, bei dem eine falsche Voltphase für eine Schieflast gesorgt hat. Das führte zu einer kaputten Trafostation und so zu einem massiven Schaden. Denn alle angebundenen Dreiphasengeräte waren damit zerstört. Unsere Anlage arbeitet mit Toleranzen. Damit ist das gesamte Haus innerhalb von zwei Millisekunden vor einem Gerätedefekt geschützt.

Jetzt erzählt aber mal: Wie seid ihr konkret vorgegangen?

E. Meusburger: Jakob und Tobias haben früher zusammengearbeitet und kannten sich gut. Deshalb war klar, dass wir Tobias und Greenfuture beauftragen und einen Teil der Arbeit übernehmen. Wir haben immer auf Tobias gesetzt. Er war immer da, immer kulant. Im Alleingang hätten wir das nie gemacht, das wäre eine zu große Herausforderung.

T. Sohm:  Unser Betrieb übernimmt normalerweise Montage, Anschließen und Inbetriebnahme. Weil Jakob vom Fach ist, habe ich hier „nur“ die Elektrik gemacht.  Das war ein zeitlicher Rahmen von insgesamt etwa drei Wochen. Wir haben nun eine PV-Leistung von 30,96kWp und einen Speicher mit 40,96kWh.

Lief alles reibungslos? Was würdet ihr anderen Bauern raten?

E. Meusburger: Soweit wir es in der Hand hatten, lief alles reibungslos. Der Energieantrag für Bauernhöfe läuft über die Landwirtschaftskammer. Damit können Kleinanlagen und Batteriespeicher gefördert werden. Für die Erstberatung und die Hilfe bei den Förderanträgen sind wir total dankbar. Und wir freuen uns über die Beratung und das Ergebnis von Tobias. Dass ein Notstromaggregat die Lösung ist, hat uns überrascht.

Die Anlagen werden ziemlich gut gefördert. Und durch die Stromersparnis aus einer Lösung wie dieser ist die PV-Anlage nach etwa 3 ½ Jahren bezahlt.
Tobias Sohm von Greenfuture

T. Sohm: Weil Jakob selbst montiert hat, rechnet sie sich sogar schon nach 2 Jahren.

Was erhofft ihr euch für die Zukunft?

E. Meusburger: Die Zeit der Heuernte fällt mit den Monaten höchster Sonneneinstrahlung zusammen. Allein da wird uns die neue PV-Anlage schon extrem helfen, Energiekosten zu sparen. Wir haben die Sicherheit, dass wir unsere Kühe immer gut versorgen können. Und wir haben die Unabhängigkeit, die wir uns gewünscht haben.

Vielen Dank für das Gespräch.

Sie sind Landwirt und interessieren sich für eine Photovoltaik Anlage?

Das Land Vorarlberg und die Vorarlberger Landwirtschaftskammer unterstützen dieses Ziel mit einem breiten Maßnahmenbündel . Mehr Info  HIER.
Alle Informationen zu einer Photovoltaik-Beratung für KMUs (gemäß Energieeffizienzgesetz < 250 Mitarbeiter sowie vorsteuerabzugsberechtige Landwirte), kommunale Gebäude, Landwirte mit landwirtschaftlicher Betriebsnummer, aber auch Vereine und kirchliche Einrichtungen finden Sie HIER.

Greenfuture GmbH ist Mitglieder der Plattform Partnerbetrieb Traumhaus Althaus. Erfahren Sie mehr über die Sanierungsspezialist*innen: www.partnerbetrieb.net.

Text: Jutta Metzler, https://www.bessere-texte.de/