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Vom 1960er Einfamilien- zum modernen Wohlfühlhaus

Ein typisches Einfamilienhaus in Lauterach, errichtet in den 60 Jahren in Massivbauweise, ist heute nicht wiederzuerkennen. Der Bauherr hat es, unterstützt von Sanierungsberater und Partnerbetrieb pd bau, einer „Schönheitskur“ unterzogen.

Energieinstitut Vorarlberg
Daniel Pauger, pd bau (li) und Arnold Fenkart (re) bei der Gutscheinübergabe

Ein typisches Einfamilienhaus in Lauterach, errichtet 1966/67 in Massivbauweise, ist heute nicht wiederzuerkennen. Besitzer Arnold Fenkart hat es, unterstützt von Sanierungsplaner und Bauleiter Daniel Pauger (Partnerbetrieb pd bau), einer „Schönheitskur“ unterzogen.

Jedes Jahr ziehen wir unter den eingegangenen Kundenbewertungen unserer Partnerbetriebe fünf Gewinner*innen, die als Dank einen Gutschein für ein feines Essen überreicht bekommen. Dabei nutzen wir die Gelegenheit um die Sanierungsgeschichten hinter den Bewertungen in Erfahrung zu bringen.

Dieses Mal haben wir mit Bauherr Arnold Fenkart und mit Bauleiter Daniel Pauger vom Partnerbetrieb Traumhaus Althaus pd bau, über Beweggründe, Herausforderungen und das Ergebnis gesprochen.

2020 haben Sie sich entschlossen, ihr Elternhaus zu sanieren. Das Ergebnis: Es ist innen und außen nicht mehr wiederzuerkennen. Warum haben Sie sich für dieses aufwendige Projekt entschieden und nicht einfach abgerissen und neu gebaut?

A. Fenkart: Ich bin hier aufgewachsen und habe den Großteil meines Lebens in diesem Haus gewohnt. Meine Eltern haben es gebaut und als ich sechs Wochen alt war, sind wir eingezogen. Für mich war von Anfang an klar: Mein Elternhaus kann ich nicht abreissen. Das geht einfach nicht.
Und so haben meine Freundin und ich beschlossen, etwas zu tun. Denn auch wenn das Haus immer gut gepflegt wurde, merkte man ihm seine fast 60 Jahre mittlerweile an. Die Außenwände waren zum Beispiel lediglich verputzt und nicht gedämmt. Auch die Fenster und das Dach waren nicht mehr zahnfrisch.


Das Projekt scheint jedenfalls sehr gut gelungen. Welche Sanierungsmaßnahmen wurden konkret gesetzt?

D. Pauger: Am wichtigsten und wirkungsvollsten war die komplette thermische Sanierung. Die Fassade erhielt ein Wärmedämmverbundsystem, der Dachboden und die Kellerdecke wurden jeweils von innen gedämmt und die alten Holzfenster wurden durch neue Holz-Alu-Fenster mit dreifacher Isolierverglasung ersetzt.

A. Fenkart: Auch bei der Heizung haben wir Adaptionen vorgenommen. Die Gasheizung blieb zwar bestehen, aber in den Bädern im Erd- und Obergeschoss wurde eine Fußbodenheizung eingebaut. Und wir haben alle alten Heizkörper gegen neue Niederenergieheizkörper ausgetauscht. Besonders toll finde ich unseren neuen Speicherofen im Wohnzimmer, mit dem wir mehr oder weniger das ganze Gebäude wohlig erwärmen.

Lassen sich diese Verbesserungen auch zahlenmäßig abbilden?

D. Pauger: Natürlich, wir konnten dadurch den HWB-Wert von 184,0 kWh/m²a auf 34,8 kWh/m²a gesenkt werden. Dies entspricht einer Einsparung von 81 %.

Beeindruckend. Damit und mit den Förderungen von Bund und Land, die sie erhalten haben, amortisieren sich die Investitionen für die thermische Sanierung sicher rasch.

A. Fenkart: Ja, aber noch viel wichtiger ist, dass die thermische Sanierung sich auch spürbar positiv auf das Wohngefühl auswirkt. Im Winter ist das Heizen mit dem Ofen völlig ausreichend, um ein warmes Haus zu haben und im Sommer ist es angenehm kühl.

Es wurde jedoch nicht nur thermisch saniert, sondern auch der Wohnraum an sich neugestaltet.

A.Fenkart: Ja, uns war wichtig, dass, wenn wir die Sache schon angehen, sie auch "g'scheit" machen. Wir wollten unsere Wohnträume realisieren und etwas Neues schaffen. Meine Freundin und ich habe im Vorfeld lange geplant und Ideen geschmiedet. Das Erdgeschoss haben wir zum Beispiel komplett ausgehöhlt. Aus drei Zimmern wurde nun ein großer moderner Wohnraum inkl. Küche, in dem wir uns sehr wohlfühlen.

D. Pauger: Und nicht zu vergessen eure Außenräume.

A. Fenkart: Genau, ich habe immer schon von einer überdachten Terrasse geträumt. Daher haben wir kurzerhand den schmalen südseitigen Balkon durch einen neuen 3,5 m breiten Balkon ersetzt. So erhielten wir eine überdachte Terrasse und auf dem Balkon können wir unseren Whirlpool genießen. Unsere kleine Wellnessoase.

Die Umsetzung des Projekts beanspruchte ein gutes Jahr. Gab es in der Zeit besondere Herausforderungen, die es zu meistern galt?

A.Fenkart: Anfangs dachten wir, dass wir während des Umbaus im Haus wohnen bleiben. Doch dann mussten wir plötzlich raus. Das hat uns im ersten Moment ziemlich gestresst. Daniel hat uns aber rasch eine Übergangswohnung für sechs Monate vermittelt und rückblickend betrachtet, sind wir sehr froh darüber.

D. Pauger: Ein Kuriosum war, dass es in Lauterach genau noch 16 Objekte gab, die nicht an die Kanalisation angeschlossen waren. Und dazu gehörte das von Arnold. Wir konnten das „Problem“ im Rahmen der Sanierung lösen. Allerdings ist uns plötzlich eine Stiege abgesackt aufgrund der vorhandenen Sickergrube. Das konnten wir aber rasch wieder beheben.

A. Fenkart: Und ich glaube, wir haben dich manchmal etwas „herausgefordert“ mit unseren spontanen Ideen.

D. Pauger: Ja, das kannst du laut sagen. (lacht). Da plant man konservativ einen schönen Garten mit Mauer und plötzlich heißt es „STOPP, wir hätten gerne einen Außenpool“.Aber ganz ehrlich, auch wenn es einem als Bauleiter im ersten Moment stresst, genau diese spontanen Ideen machen unsere Arbeit spannend. Und umso schöner, wenn wir sie umsetzen können und der Kunde am Ende eine Freude hat.

Die letzten drei Jahre waren geprägt von Krisen. Covid, Preissteigerungen, Handwerkermangel. Wie hat sich das auf das Projekt ausgewirkt?

A. Fenkart: Glücklicherweise konnten wir die Preissteigerungen dank der vorausschauenden Planungen und Bestellungen von Daniel gut umschiffen.

D. Pauger: Covid hat uns Gott sei Dank auch keine allzu großen Schwierigkeiten bereitet. Natürlich gab es immer wieder Verzögerungen aufgrund von verspäteten Lieferterminen, aber im Großen und Ganzen hat alles nach Plan funktioniert.

Eine gute Abstimmung mit allen Gewerken ist dabei unumgänglich. Und wie man sieht, ist es geglückt.

Abschließend noch eine Frage Herr Fenkart: Was ist nun ihr Wohlfühlort im Haus?

A. Fenkart: Ganz klar, das Plätzle neben dem Ofen im Wohnzimmer mit dem geraden Blick auf den Fernseher. (lacht) Und der Whirlpool auf dem Balkon. Das ist Wellness pur und wir müssen dafür keine Therme oder Ressort besuchen. Somit hat es sich die Sanierung definitiv schon gelohnt.

Vielen Dank für das Gespräch.

Mehr Details über diese erfolgreiche Sanierung und weitere nachahmenswerte Beispiele finden Sie in der Sanierungsgalerie. www.sanierungsgalerie.at

pd bau ist Mitglied bei der Plattform Partnerbetrieb Traumhaus Althaus. Erfahren Sie mehr über die Sanierungs-Spezialist*innen www.partnerbetrieb.net.

Text: Julia Weger, WEGWEISER – Büro für nachhaltige Ideen
Fotos: nach der Sanierung ©Karin Nussbaumer, vor der Sanierung ©privat