Wie heizt Vorarlberg aktuell?
Diese Frage (und ein paar mehr im Detail) hat uns die Redaktion von Antenne Vorarlberg vor kurzem gestellt. Was wir darauf geantwortet haben, das lesen Sie hier.
Wie heizt Vorarlberg aktuell? Und womit?
Ganz grundsätzlich: In Vorarlberg macht das Versorgen der Gebäude mit Energie (Heizen, Strom) rund 40 % des Gesamtbedarfs aus. Von der Energie, die in Gebäude gesteckt wird, machen Heizöl und Erdgas rund 53 % aus. Sie werden in rund 27.000 Öl- und 36.000 Gaskesseln verbrannt.
Österreichweit ist der Anteil von Öl und Gas etwas niedriger (etwa 35 %). Woran das genau liegt, ist schwer zu sagen. Vermutlich hat man aber im dicht besiedelten Rheintal weniger eigenes Brennholz zur Verfügung als vor allem in den Flächenbundesländern und deshalb öfter zu Öl oder dem über das dichte Netz bald flächendeckend verfügbaren Erdgas gegriffen.
Wie hat sich die Verteilung in den letzten Jahren verändert? Gibt es einen Trend weg von Öl und Gas?
Ja. Seit 2005 ist der Heizölverbrauch in Vorarlberg um 55 % gesunken, jener von Gas um 21 %. Das liegt nicht nur daran, dass der Bedarf an Heizenergie generell rückläufig ist, sondern auch am Tausch. Sowohl der Bestand an Ölheizungen als auch der an Gasthermen nimmt ab.
Das, weil die klimafreundlichen Heizsysteme stark zulegen: Fernwärme + 66 %, Solarwärme + 200 % und Wärmepumpen sogar + 400 % seit 2005. Somit sind die CO2-Emissionen in der Raumwärme seit 2005 um 41 % gesunken.
Wie stark ist der Wunsch nach einem Heizungstausch?
Der Wunsch, Öl- und Gasheizungen zu ersetzen, ist groß. Jährlich beraten wir tausende Vorarlbergerinnen und Vorarlberger zum Heizungstausch. Was den Umstieg bremst, sind die mitunter hohen Kosten und die fehlenden Handlungsmöglichkeiten insbesondere in Mietwohnungen oder im mehrgeschossigen Wohnbau.
Was empfehlen Sie Menschen, die in den nächsten Monaten auf ein alternatives System umsteigen wollen – worauf sollte man besonders achten?
Wichtig ist, frühzeitig eine unabhängige Energieberatung in Anspruch zu nehmen und die Förderungen zu klären. Dann sollte man das Heizsystem immer an die eigene Gebäudesituation anpassen: passt eine Wärmepumpe, ist Fernwärme verfügbar, oder macht eine Pelletheizung Sinn? Und: Wer an die Heizung denkt, sollte immer auch daran denken, den Energiebedarf zu reduzieren, wo es möglich ist.
Rat und Hilfe beim Heizungstausch:
- Kostenlose Infoabende zum Heizungstausch (in der Regel einmal im Monat) finden Sie in unserem Veranstaltungskalender.
- Im Rahmen einer Beratung zur Heizungswahl schauen sich unsere Expertinnen und Experten mit Ihnen gemeinsam die Situation und die Möglichkeiten vor Ort an. Bis Ende 2025 kostenlos, wenn Sie eine Öl- oder Gasheizung ersetzen. Details dazu hier.
- Kurze Fragen lassen sich immer am Energietelefon klären. Sie erreichen uns unter 05572 31 202-112 oder per E-Mail an energieberatung@energieinstitut.at.