Mäders Rüstzeug für die EnergieautonomieDie kommunale Wärmewende ist längst geschafft. In Mäder werden alle gemeindeeigenen Gebäude und Anlagen mit 100 Prozent erneuerbaren Energieträgern wie Photovoltaik, Biomasse und -gas versorgt. Auch das Ziel, den kommunalen Jahresstromverbrauch künftig nur mit selbst erzeugtem Strom der gemeindeeigenen PV-Dächer zu decken, rückt immer näher. Jetzt hat die Gemeinde auch das klimaneutrale Ortsgebiet per Beschluss im Blick.https://www.energieinstitut.at/gemeinden/massnahmen-und-projekte-im-wirkungsbereich-von-gemeinden/strategie-planung/best-practice-beispiele/maeders-ruestzeug-fuer-die-energieautonomiehttps://www.energieinstitut.at/gemeinden/massnahmen-und-projekte-im-wirkungsbereich-von-gemeinden/strategie-planung/best-practice-beispiele/maeders-ruestzeug-fuer-die-energieautonomie/@@images/image-1200-e1aaef2cba416e3ec6de7a9ab45dfd90.jpeg
Mäders Rüstzeug für die Energieautonomie
Die kommunale Wärmewende ist längst geschafft. In Mäder werden alle gemeindeeigenen Gebäude und Anlagen mit 100 Prozent erneuerbaren Energieträgern wie Photovoltaik, Biomasse und -gas versorgt. Auch das Ziel, den kommunalen Jahresstromverbrauch künftig nur mit selbst erzeugtem Strom der gemeindeeigenen PV-Dächer zu decken, rückt immer näher. Jetzt hat die Gemeinde auch das klimaneutrale Ortsgebiet per Beschluss im Blick.
Energieinstitut Vorarlberg
Das engagierte e5-Team der Gemeinde Mäder
Schon vor 23 Jahren hat die e5-Gemeinde Mäder per Gemeindebeschluss ein Energiekonzept verabschiedet, das im Laufe der Jahre mehrfach evaluiert wurde. Das langjährige Engagement der Gemeinde hat sich bezahlt gemacht, es wurden wichtige energiepolitische Entscheidungen getroffen und relevante Maßnahmen zum Beispiel für eine klimaneutrale Verwaltung und mehr umgesetzt. Im Dezember des Vorjahres hat die Gemeinde Mäder eine umfassende Klima- und Energiestrategie auf den Weg gebracht – und dabei den Beschluss der Klimaneutralität 2040 auf Gemeindegebiet gefasst.
MissionZero für klimaneutrale Verwaltung
Zuvor wurde im Jahr 2022 der Beschluss MissionZero, also zu einer klimaneutralen Verwaltung getroffen. Heute werden in Mäder alle kommunalen Gebäude und Anlagen mit erneuerbaren Energien versorgt und verursachen keine direkten CO2-Emissionen mehr – seit 2009 sind direkte CO2-Emissionen (Scope 1) bei Null, inklusive Vorketten (Scope 1+2) nur bei 20 Tonnen. Im Rahmen des Projekts MissionZero konnte Mäder die CO2 Emissionen im Jahr 2024 im Vergleich zum Basisjahr 2022 um 17 Prozent reduzieren.
Bislang haben sich 20 von 49 e5-Gemeinden in Vorarlberg für MissionZero entschieden. Deren Monitoring-Berichte zeigen durchgehend ein positives Bild: Durch gezielte Maßnahmen konnten manche der teilnehmenden Gemeinden ihren CO2-Ausstoß sogar um bis zu 20 Prozent innerhalb eines Jahres reduzieren. "Das e5-Programm schafft einen Raum, in dem bewusste Schritte zur Verbesserung unterschiedlicher Umwelt- und Energiethemen gefördert werden. Unsere Verantwortlichen haben die für uns aktuellen Themen in einem „Umwelt- und Energieprogramm Mäder“ als Leitfaden für die politisch Verantwortlichen zusammengestellt. Im Sinne von Mäder freuen wir uns, dass wir mit Aktionen wie „Radfreundliche Gemeinde“ oder der „Gut-Geh-Schule“ einen positiven Beitrag zur Forcierung der sanften Mobilität beitragen können", sagt Daniel Schuster, Bürgermeister von Mäder.
"Im Sinne von Mäder freuen wir uns, dass wir mit Aktionen wie „Radfreundliche Gemeinde“ oder der „Gut-Geh-Schule“ einen positiven Beitrag zur Forcierung der sanften Mobilität beitragen können." Daniel Schuster, Bürgermeister Mäder
Gemeinde Mäder
Die +Sonnenenergiegemeinde 2030 mit dem Ziel, mehr Energie zu erzeugen, als die Gemeinde benötigt.
+Sonnenenergiegemeinde 2030
Der massive Ausbau der PV-Anlagen in den vergangenen Jahren und der Beitritt zur erneuerbaren Energiegemeinschaft (EEG) amKumma im Herbst 2024 war ein wichtiger Schritt für die Ziele der Energieautonomie. Unter dem Stichwort „+Sonnenenergiegemeinde 2030“ will die Gemeinde Mäder mit ihren PV-Anlage bis zum Jahr 2030 mehr Sonnenstrom erzeugen, als die kommunalen Gebäude, Anlagen und E-Fahrzeuge verbrauchen. Dazu wird eine kumulierte PV-Leistung von rund 480 kWp benötigt. Aktuell ist auf 15 kommunalen Dächern eine Gesamtleistung von 316 kWp installiert – bis zum Jahr 2030 werden es laut Prognose 520 kWp sein, die den kommunalen Jahresstrombedarf von 460.000 Kilowattstunden (kWh) decken können.
Klimaneutralität auf Gemeindegebiet
In Mäders neuer Klima- und Energiestrategie 2040 zielen nun alle Maßnahmen darauf ab, die Energieeffizienz im Ortgebiet weiter zu steigern und Energieverbräuche zu reduzieren. Dies soll vor allem durch hochwertige Sanierungen und Wärmepumpensysteme erreicht werden. Noch vorhandene Ölheizungen sollen bis 2030 und Erdgasheizungen bis 2040 auf erneuerbare Energiesysteme umgestellt werden.
Für die künftig benötigte Energie sollen zusätzlich alle im Ortsgebiet vorhandenen Potentiale ausgeschöpft werden. Dazu zählen neben dem weiteren Ausbau von Photovoltaik auf 2 kWp/Einwohner*innen bis 2030 auch die Prüfung einer Abwärmenutzung für das Industriegebiet oder Wärmeversorgung mittels Grundwasser.
Umweltfreundliche Mobilität fördern
Auch im Bereich Verkehr und Mobilität sind Projekte geplant wie zum Beispiel „Radfreundliche Gemeinde“ oder „Gutgeh-Schule“. Bis zum Jahr 2026 ist zudem die Elektrifizierung der Busflotte amKumma vorgesehen. Damit könnte die Qualität des öffentlichen Verkehrs und die Nutzung gesteigert deutlich werden. Laut Mobilitätserhebung 2023 ist hier noch Luft nach oben. Immerhin wählen noch 39 Prozent der Bürger*innen in der amKumma-Region vorrangig den Pkw ohne Mitfahrer*innen für ihre Wege.
15-Minuten Gemeinde
Mäder hat hier einen entscheidenden Vorteil: Durch die kompakte Siedlungsstruktur der Gemeinde können alle Einrichtungen des täglichen Bedarfs in fünf Minuten mit dem Rad bzw. in 15 Minuten zu Fuß erreicht werden. Dementsprechend setzt Mäder künftig noch mehr auf umweltfreundliche Mobilitätsformen wie ÖPNV sowie Rad- und Fußverkehr und will dies auch in eigenen Reihen fördern – und mindestens 90 Prozent ihrer Mitarbeiter*innen für einen sanften Umstieg motivieren. Neben der Sensibilisierung der Bevölkerung für die Themen Klimaschutz, Energieeffizienz und erneubare Energien – Bürger*innen können sich beispielsweise mit Sonnenaktien an den gemeindeeigenen PV-Anlagen beteiligen – ist auch die neue erneuerbare Energiegemeinschaft (EEG) amKumma für alle offen. Bereits rund 140 Mitglieder erzeugen für die Gemeinschaft regionalen Strom, weitere Teilnehmer*innen sind willkommen.
Lebenswerte Gemeinde Mäder
Des Weiteren betreibt die Gemeinde Mäder eine aktive Bodenpolitik und hat einen vorbildlichen ökologischen Bebauungsplan erstellt. Dies zeigt sich auch bei der weiteren Zentrumsentwicklung. Durch An- und Verkauf von Grundstücken können hochwertige Grün- und Freiräume beibehalten oder neu geschaffen werden. Größere Vorhaben durchlaufen beispielsweise einen Umweltcheck mit Folgenabschätzung hinsichtlich Ökologie und Klimaschutz. Auch bei kommunalen Neubauten und Sanierungen werden strenge Standards nach dem Kommunalen Gebäudeausweis (KGA über 900 Punkte) angewendet. So wurde die Sanierung der Volksschule Mäder von klimaaktiv sogar zum Staatspreis nominiert und auch ein Mehrparteiensiedlungshaus mit klimaaktiv-Gold ausgezeichnet.
Mäder setzt auf PV-Strom auf gemeindeeigenen Dächern - hier eine Auswahl: