e5-Gemeinden: Auszeichnung für innovative Klimaschutz- und Energiespar-Projekte
Für ihre engagierten Schritte zur Energieautonomie+ wurden zwölf von vorarlbergweit 52 e5-Gemeinden beim diesjährigen e5-Event im Kulturhaus Dornbirn von LR Zadra geehrt.
Dornbirn, 20. Oktober 2022. Raumtemperatur auf 19 Grad, Weihnachts- und Straßenbeleuchtung einschränken – das sind die meistgenannten Energiesparmaßnahmen der öffentlichen Hand. Dass die e5-Gemeinden diesbezüglich nicht nur kreativer, sondern bereits seit Jahren aktiv sind, wurde bei der alljährlichen Auszeichnungsveranstaltung der e5-Gemeinden ersichtlich. Für ihre engagierten Schritte zur Energieautonomie+ wurden zwölf von vorarlbergweit 52 e5-Gemeinden beim diesjährigen e5-Event im Kulturhaus Dornbirn von LR Zadra geehrt.
Die am e5-Landesprogramm teilnehmenden Gemeinden beweisen seit vielen Jahren energiepolitischen Weitblick. Insgesamt erreichten im diesjährigen Zertifizierungsprozess fünf von zwölf Gemeinden die Höchstwertung „fünf e“. Zwei davon, nämlich Bregenz und Bürs, zum ersten Mal.
Landeshauptstadt Bregenz und Gemeinde Bürs erstmals im Kreis der energieeffizientesten e5-Gemeinden
Mit Bürs und Bregenz haben im diesjährigen Zertifizierungsprozess zwei weitere Gemeinden Einzug in den Kreis der besten e5-Gemeinden gehalten.
Die Gemeinde Bürs punktet vor allem im Bereich Mobilität und hat unter breitem Einbezug der Bevölkerung zahlreiche Verbesserungen im öffentlichen Verkehr und der Elektromobilitäts-Infrastruktur umgesetzt. Mit der Fertigstellung eines fünf Meter breiten Geh- und Radweges über die Autobahnanschlussstelle nach Bludenz wurde zudem ein symbolträchtiger Akzent in Sachen klimafreundlicher Mobilität gelegt.
Bregenz hat als bislang einzige Gemeinde Vorarlbergs den Klimanotstand ausgerufen, besticht mit der größten Fußgängerzone des Landes, internen Klimarelevanzprüfungen sowie der Installation eines in Vorarlberg bislang einzigartigen Klimabeirates: ein Gremium aus Expert*innen, das die Stadt künftig bei der Erreichung ihrer Klima- und Energieziele unterstützen wird. Eines davon ist es, bis 2030 fossilfrei zu werden.
Topgemeinden mit Energiepolitik auf höchstem Niveau
Die Gemeinde Hittisau, die Stadt Dornbirn und Vorarlbergs einzige e5-Region, der Biosphärenpark Großes Walsertal, konnten die Höchstwertung aus dem letzten Audit 2018 bestätigen. Bessere Bedingungen für autofreie Mobilität, vorbildliche ökologische und energieeffiziente Gebäude und mehr erneuerbare Energie sind die Früchte ihrer Arbeit.
Hittisau hat sich zur Topgemeinde in Sachen Energie und Klimaschutz etabliert. So ragt auch der neue Schulcampus – nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes – besonders hervor: Mit der neuen low tech Schule haben die Vorderwälder ein hocheffizientes, klimaverträgliches Gebäude gebaut, das mit höchstem Komfort, geringem Energiebedarf und langfristig überdurchschnittlicher Werterhaltung besticht.
Die Stadt Dornbirn überzeugt mit dem Ziel der Klimaneutralität, dem massiven Ausbau der Nahwärmeversorgung und groß angelegten Bürgerbeteiligungsprojekten, wie etwa den Dornbirner Sonnenkraftwerken. So bietet sie ihren Bürger*innen beste Voraussetzungen, um auch selbst in Sachen Klimaschutz aktiv zu werden.
Der Biosphärenpark Großes Walsertal bestätigt seinen Ruf als energiepolitisch besonders innovative Region. In den vergangenen Jahren wurde der Fokus auf die Anpassung an den Klimawandel weiter geschärft, ohne dabei auf kleine, alltagspraktische Details für die Bevölkerung zu vergessen. So trägt zum Beispiel das „Mitfahrbänkle“ – eine moderne Form des Autostopps – dazu bei, das Verkehrsaufkommen in der Region zu verringern. Bitte einsteigen!
Energielandesrat Daniel Zadra freut sich über das Engagement und die Vorbildfunktion der e5-Gemeinden: „Die e5-Gemeinden mit ihren engagierten Teams werden durch die kontinuierliche Realisierung von Projekten immer energieeffizienter. So sind sie ein wesentlicher Faktor, um die Energieautonomie+ sowie die nationalen und globalen Klimaziele zu erreichen.“
Bewusstsein für Energiesparmaßnahmen in der Bevölkerung
Bei den weiteren zertifizierten Gemeinden ließen sich klare Trends in Richtung klimaneutrale Verwaltung, energieeffiziente Mobilität, aber auch den kontinuierlichen Ausbau Erneuerbare Energieträger, so etwa auch Photovoltaik-Anlagen mit Bürgerbeteiligung – erkennen.
Mit der vor kurzem beigetretenen Gemeinde Weiler zählt das e5-Landespgrogramm nun 52 e5-Gemeinden. Diese realisieren kontinuierlich Umsetzungen im eigenen Handlungsbereich auf dem Weg zur Energieautonomie+ und schaffen gleichzeitig Voraussetzungen und Möglichkeiten, die es der Bevölkerung erleichtern, selbst Energiesparmaßnahmen zu ergreifen.
„Im e5-Netzwerk profitieren die Gemeinden voneinander und leisten mit ihren Strategien und Maßnahmen einen bedeutenden Beitrag zum Energiesparen: Der Strom- und Wärmebedarf in rund 600 kommunalen Gebäuden in Vorarlberg hat sich seit 2018 um rund 5 % reduziert. Gleichzeitig stärken sie das Bewusstsein für Energieeffizienzmaßnahmen und Klimaschutz in der Bevölkerung.“ betont Gregor Sellner, Leiter des e5-Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden im Energieinstitut Vorarlberg.
Impressionen der Auszeichnungsveranstaltung
Fotos: Matthias Rhomberg