Trinkwasserversorgung nach Corona legionellenfrei hochfahren
Viele Schulen, Kindergärten, Bürogebäude, Hotels und öffentliche Gebäude waren die letzten Wochen verwaist oder nur äußerst eingeschränkt genutzt. Damit bei der Rückkehr in die Gebäude kein Legionellenproblem auftaucht, haben wir die wichtigsten Informationen fürs Wiederhochfahren zusammengefasst.
Viele Schulen, Kindergärten, Bürogebäude, Hotels und öffentliche Gebäude waren die letzten Wochen verwaist oder nur äußerst eingeschränkt genutzt. Damit bei der Rückkehr in die Gebäude kein Legionellenproblem auftaucht, haben wir die wichtigsten Informationen fürs Wiederhochfahren zusammengefasst.
Eine Vielzahl an Gebäuden im Land war in den letzten Wochen nur sehr eingeschränkt bis zuweilen gar nicht genutzt. Dies hat zur Folge, dass das Trinkwasser in den Kalt- und Warmwasserleitungen sowie den Wasserspeichern (Boilern) nicht oder nur sehr gering ausgetauscht wurde. Eine solche Stagnation begünstigt das Wachstum vom Legionellen in der Trinkwasser-Installation, die wiederum die Legionärskrankheit auslösen können (wie bei Covid-19 handelt es sich hier um eine Lungenerkrankung, die im schlimmsten Fall einen tödlichen Verlauf nehmen kann).
Heißwasserspülung bei 70 °C für 3 Minuten
Zur Vorbeugung ist es daher vor Wiederbezug der Gebäude sinnvoll, das Trinkwassernetz zu spülen oder zu desinfizieren, wie das zum Beispiel die ÖNORM B 5019 beschreibt und fordert. Das Forum Wasserhygiene, in dem Experten aus den unterschiedlichsten Fachdisziplinen zusammenarbeiten, empfiehlt eine Heißwasserspülung mit 70 °C für 3 Minuten oder mit 65 °C für 10 min (siehe auch www.forum-wasserhygiene.at).
Für absolute Sicherheit mikrobiologisch prüfen
Vor der anschließenden Nutzung wird eine mikrobiologische Beprobung empfohlen. Insbesondere, wenn während der Schließung oder dem reduziertem Betrieb gar keine Zapfung im Trinkwassernetz vorgenommen wurde. Grundsätzlich empfiehlt es sich, im Zweifel immer eine Fachperson zu Rate zu ziehen.
Beim Spülen keine Aerosole erzeugen
Legionellen werden vor allem durch die Inhalation von erregerhaltigen Aerosolen auf den Menschen übertragen. Dabei handelt es sich um feinst vernebelte Wassertröpfchen in der Luft, wie sie z.B. beim Duschen auftreten. Daher ist beim Spülen der Wasserarmaturen darauf zu achten, dass möglichst keine Aerosole erzeugt werden.
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