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Vorarlberger e5-Gemeinden auf dem besten Weg zur Energieautonomie

Beim diesjährigen e5-Event am 24. Oktober 2019 konnten sich elf Gemeinden über insgesamt 42 „e“ freuen.

Insgesamt 42 „e“ gehen heuer an neun Gemeinden, die Stadt Feldkirch und das Große Walsertal

Dornbirn, 24. Oktober 2019 – 84 Prozent aller Vorarlbergerinnen und Vorarlberger leben mittlerweile in e5-Gemeinden. Im Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden sind aktuell 47 Gemeinden aktiv, elf davon traten heuer zum Audit an: Kennelbach, Krumbach, Rankweil, Thüringen sowie die 5-„e“-Vorreiter Götzis, Feldkirch und das Große Walsertal konnten ihre Wertungen halten. Doren und Lauterach verbesserten sich auf vier „e“. Die e5-Neulinge Vandans und Mittelberg holten auf Anhieb zwei beziehungsweise drei „e“.

„Je näher das Ziel der Energieautonomie 2050 rückt, umso steiler wird der Weg. Allein um ihre Wertungen zu halten, müssen sich die Gemeinden immer mehr anstrengen“, erklärte e5-Programmleiter Gregor Sellner beim e5-Event am Donnerstagabend in Dornbirn. Alle vier Jahre müssen sich die e5-Gemeinden unabhängigen AuditorInnen stellen. Diese bewerten die Umsetzung energieeffizienter Maßnahmen in Prozent sowie in „e“. Ein bis maximal fünf „e“ sind möglich.

Bei der diesjährigen Auszeichnung konnten sich elf Gemeinden über insgesamt 42 „e“ freuen: Die Marktgemeinde Götzis, die Stadt Feldkirch und die einzige e5-Region Österreichs, das Große Walsertal, vertraten erfolgreich ihre Vorreiterrolle mit je fünf „e“. Kennelbach mit zwei „e“ sowie Krumbach, Rankweil und Thüringen mit je vier „e“ hielten ihre Wertungen. Die jungen Mitglieder im Landesprogramm für energieeffiziente Gemeinden, Vandans und Mittelberg, erreichten beim Erstaudit zwei beziehungsweise drei „e“.

„Nach über zwanzig Jahren e5-Programm gilt es nun, die gesamte Bevölkerung zu erreichen und sich für den Klimaschutz noch breiter aufzustellen. Den e5-Teams in den Gemeinden ist zu verdanken, dass wir auf einem guten Weg sind“, betonte der Obmann des Energieinstitut Vorarlberg, Landesrat Christian Gantner.

In sechs Bereichen werden die Gemeinden beim Audit bewertet: Entwicklungsplanung bzw. Raumordnung, Kommunale Gebäude und Anlagen, Ver- und Entsorgung, Mobilität, Interne Organisation sowie Kommunikation und Kooperation.

Spitzenreiter in Sachen Klimaschutz

5-„e“-Spitzenreiter Feldkirch überzeugte die AuditorInnen unter anderem mit der Entwicklung der Bahnhofcity als zentrale Drehscheibe für nachhaltige Mobilität, Gewerbe, Handel und Tourismus und erhöht in Kooperation mit den Stadtwerken Feldkirch laufend die Stromproduktion aus nachhaltigen Energiequellen. Mit ihrer Initiative energie.bewusst.götzis drosselt die Marktgemeinde stetig ihren Energieverbrauch und vergibt an die Bevölkerung „Sonnen-Scheine“ für PV-Anlagen und „Licht-Scheine“ für die Umrüstung auf LED-Leuchtmittel in Schulen. Das Große Walsertal peilt die Energieautonomie durch Umrüsten auf erneuerbare Energieträger frühzeitig bis 2030 an und fördert durch Reparaturcafés oder Upcycling-Projekte einen nachhaltigen Lebensstil.

Sprung aufs vierte „e“

Zu Lauterachs Vorzeigeprojekten gehört die Volksschule Dorf: Sie verfügt über höchste energetische Standards und ermöglicht durch ein innovatives Konzept das Lernen und Erholen im Innen- und Außenraum. Wie Lauterach schaffte auch Doren den Sprung aufs vierte „e“. Hier wird konsequent „nachhaltig gefeiert“: Alle Sitzungen, Besprechungen und öffentliche Veranstaltungen richtet die Vorderwälder Gemeinde nach ökologischen Kriterien aus.

Wertung erfolgreich verteidigt

Die 4-„e“-Gemeinde Krumbach ist Vorbild für verdichteten Wohnbau im ländlichen Raum. Mit der naturnahen Begrünung öffentlicher Flächen punktet Rankweil, was nicht nur Privatpersonen, sondern auch benachbarte Gemeinden zur Nachahmung animiert. Sanfte Mobilität ist Thüringen ein großes Anliegen: Gemeinsam mit Bludesch und Ludesch errichtete die Gemeinde 180 neue Fahrradabstellplätze, womit sie 2018 den Landespreis „Radkultur Vorarlberg“ gewann.

Ökologisch bauen und fortbewegen

Die Tourismusgemeinde Mittelberg überzeugte beim ersten Audit mit der Aktion „Walserbus fahren lohnt sich“, bei der fleißige Öffi-Nutzer mit Preisen belohnt wurden. Vandans förderte zwei Jahre lang die Beschaffung von E-Bikes für Privatpersonen und gab „Sonnen-Scheine“ für eine PV-Anlage auf der Rätikonhalle aus. Kennelbach punktete mit der ökologischen Bauweise des neuen Kinderhauses, der Versorgung aller kommunalen Gebäude mit Ökostrom und Förderung sanfter Mobilität.

Information

https://www.energieinstitut.at/e5-vorarlberg/
https://www.energieinstitut.at/gemeinden/das-e5-landesprogramm/20-jahre-e5/

Impressionen von der Zertifizierungsveranstaltung

Fotos des e5-Events 2019: Matthias Rhomberg

Impressionen aus der Gemeinde

In Doren wurden auf e5-Brotsäckchen ein von der Mittelschule Doren entwickeltes Klimarätsel abgedruckt und die Bevölkerung zu einem Gewinnspiel eingeladen.

Dienstfahrräder, e-Lastenrad und e-Autos: durch diese und zahlreiche andere Aktivitäten setzt sich die Stadt Feldkirch dafür ein, dass ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter notwendige Verkehrswege umweltschonend absolvieren und als Vorbilder vorangehen.

Der Marktgemeinde Götzis ist es wichtig die Ziele der Energieautonomie 2050 unter Einbindung der Bevölkerung zu erreichen. Daher konnten sich die Bürgerinnen auch an derneuen 94 kWp-Photovoltaikanlage auf dem Feuerwehrdach beteiligen.

Dem Großen Walsertal liegt es am Herzen der nächsten Generation Klima- und Umweltschutz näher zu bringen: Kinder und Jugendliche finden im Biosphärenpark zahlreiche Möglichkeiten, sich aktiv für Natur und Umwelt zuengagieren und alle Volksschulen und die Mittelschule sind mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet.

2018 erfolgte der Spatenstich für das neue Kinderhaus in Kennelbach - die zweigeschossige Holzständerkonstruktion des Hauses bietet den Pädagoginnen und Kindern einen Raum mit nachhaltiger Atmosphäre.

In Krumbach setzt man auf sanfte Mobilität. So wurde der ÖPNV ausgebaut, neue Gehsteige errichtet und Kinder- und Lastenanhängern für Fahrräder von der Gemeinde gefördert.

In Lauterach gehen die Kinder nun selbständig zur Schule -ein Balancierbalken, eine Rennstrecke mit Geschwindigkeitsmessung und eine bunte Krafttreppe sind nur drei der vielen Maßnahmen, die im Zuge des Pilotprojektes mit Lauterachs SchülerInnen umgesetzt wurden. Zu Fuß zur Schule gehen macht in Lauterach wieder Spaß!

Bei einer Aktion des e5-Teams Mittelberg wurden fleißige Busfahrerinnen und Busfahrer mit Preisen belohnt. Aber Walserbus fahren lohnt sich auch so: mit seinen 100 Haltestellen und einem dichten Takt ist der Walserbus das wichtigste sanfte Fortbewegungsmittel im Tal.

In Rankweil entstanden zahlreicheKommunale Blühflächen, Schaugärten und private, naturnah gestaltete Gärten. Das aktuellste Highlight ist die Umsetzung des Bienenbahnhofs im Zuge der Bahnhofsneugestaltung.

In Thüringen wurde eine Beschaffungsaktion für Fahrradabstellanlagen durchgeführt. Die Montage übernahm ein sozialer Verein. Das Ergebnis: Eine Auszeichnung vom Land Vorarlberg für dieses Projekt!

Zusammen mit dem Fahrradhändler im Ort wurde in Vandans zwei Mal eine Beschaffungssaktion von Elektrofahrrädern für die Bevölkerung durchgeführt. Durch die vergünstigten Preise beteiligten sich viele Vandanserinnen und Vandanser an dieser Aktion des e5-Teams.

Copyright der Fotos aus den Gemeinden: Markus Gmeiner. Abdruck honorarfrei zur Berichterstattung über das e5-Programm für energieeffiziente Gemeinden. Angabe des Bildnachweises ist Voraussetzung.