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Frage des Monats an die Energieberatung: Warmwasser mit Gas oder Strom?

Im Dezember ereilte unsere Energieberatung folgende Frage: Wieviel Kilowattstunden Strom bzw. Gas werden gebraucht, um Wasser in einem 140 Liter Speicher um 10 Grad zu erwärmen? Und wie ist der Unterschied zwischen Gas und Strom? Eine gute Frage, die von unseren Profis wie folgt beantwortet wurde:

Die spezifische Wärmekapazität (cp) von Wasser ist 1,16 kWh/(m³K). Übersetzt heißt das, dass 1,16 Kilowattstunden an Energie benötigt werden, um 1.000 Liter Wasser um 1 °C zu erwärmen. Für das Beispiel mit 140 Liter (0,14 m³) und 10 °C (dT) wären das dann: Q = m/rho · cp · dT = 0,14 m³/1 · 1,16 kWh/(m³K) · 10 K = 1,624 kWh.

Welcher Energieträger dabei verwendet wird, ist hier irrelevant. Doch ergibt sich ein kleiner Unterschied zwischen den Energieträgern, weil es noch vorgelagerte Wirkungsgrade gibt. Wird das Wasser z. B. direkt mit einer E-Patrone im Speicher erwärmt, so ist der Wirkungsgrad bei fast 100%.

Wird das Wasser über den Umweg eines Gaskessels samt der zugehörigen Verrohrung und den Verteilverlusten erwärmt, liegt der Gesamtwirkungsgrad irgendwo zwischen 80 -95 %; d.h. der Energiebedarf, um das Wasser zu erwärmen, wäre dann zwischen 5 und 15 % höher (also nicht 1,624 kWh, sondern 1,7 bis 1,9 kWh). Wird der Wirkungsgrad (in diesem Zusammenhang korrekterweise der "Nutzungsgrad") innerhalb des Gebäudes berücksichtigt, spricht man nicht mehr von Nutz-, sondern von Endenergie. Und wenn wir noch mit berücksichtigen, dass der Strom im Winter vielleicht aus dem Gaskraftwerk stammt und dort - ebenfalls nutzungsgradverlustbehaftet - hergestellt werden muss, dann sprechen wir von Primärenergie.

Strom oder Gas?

Diese Unterscheidung ist dann wichtig, wenn man sich die Frage stellt, ob es schlauer ist, das Warmwasser mit Strom oder Gas bereitzustellen. In die wunderbare Welt von Nutz-, End- und Primärenergie tauchen wir aber vielleicht an einer anderen Stelle einmal ein. An dieser Stelle begnügen wir uns damit, festzuhalten:

  • dass es jedenfalls schlau ist, möglichst wenig Warmwasser zu verbrauchen.
  • das Warmwasser weitestmöglich mit einer thermischen Solaranlage oder Strom aus der eigenen PV-Anlage bereit zu stellen.
  • ein Wärmepumpenboiler eine sehr sparsame Alternative zu einer E-Patrone ist und
  • es von den aktuellen Energiepreisen abhängt, ob es günstiger ist, das Warmwasser mit Gas oder mit Strom zu bereiten - vorausgesetzt natürlich, man hat beide Möglichkeiten.

Hinweise zur energieeffizienten Bereitstellung von Warmwasser finden Sie hier.