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Großes Interesse an e5-VorOrt zu Wildhecken

Hartriegel, Kornelkirsche, Schlehdorn, Wildheckenrosen, wolliger Schneeball – um diese und andere Gewächse ging es beim e5-VorOrt zu Wildhecken in Rankweil am 11. Juni.

Hartriegel, Kornelkirsche, Schlehdorn, Wildheckenrosen, wolliger Schneeball – um diese und andere Gewächse ging es beim e5-VorOrt zu Wildhecken in Rankweil am 11. Juni. Rund 30 Teilnehmer*innen informierten sich bei Fachleuten der Marktgemeinde Rankweil über die Grundlagen für Artenvielfalt in der Gemeinde und im eigenen Garten. Initiiert und umgesetzt wurde die Exkursion von der Marktgemeinde Rankweil in Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Obst-und Gartenbauverein, dem e5-Landesprogramm und dem Landesforstgarten.

Der Rankweiler Bauhofleiter Wilfried Ammann und Andreas Kapp vom Landesforstgarten führten durch die Exkursion und informierten Vertreter*innen aus anderen e5-Gemeinden und Institutionen sowie Privatpersonen über den Nutzen von heimischen Sträuchern und Bäumen für die Biodiversität. „Ideale Grundlage für Artenvielfalt kann im eigenen Garten, auf öffentlichen Plätzen, im Wald, aber auch an Wegesrändern und am Rande landwirtschaftlicher Flächen entstehen“, erklärte Wilfried Ammann.

Wildhecken als Teil des Biotopverbundes

Der Rundgang begann beim Wildbienenbahnhof in Rankweil und ging bis zur naturnah gestalteten Fläche an der Treietstraße. Unterwegs erklärten die Experten warum Wildhecken, Trockensteinmauern, Altholz und Blumenwiesen die Grundlage für mehr Biodiversität sind und wie jede* einzelne dazu beitragen kann.

Wilfried Ammann, Bauhofleiter der Marktgemeinde Rankweil, informierte lebhaft, wie Wildhecken angelegt werden und warum diese wichtig sind.

Laut Andreas Kapp vom Landesforstgarten sind die besten Pflanzzeitpunkte im Herbst oder im Frühjahr – entsprechende Jungpflanzen gibt es derzeit im Forstgarten in Rankweil-Brederis. „Gerade für Hobbygärtner, welche sich einen möglichst pflegeleichten Garten wünschen und etwas für die Artenvielfalt tun möchten, sind Wildhecken ideal“, so Kapp. Ammann ergänzt: „Wildhecken sind zudem wesentlicher Bestandteil eines Biotopverbundes – also von Naturräumen, in welchen Tiere und Pflanzen über Verbindungskorridore wandern und sich austauschen können.“

Gemeinden verfügen meist über zahlreiche, wenn auch kleinteilige Flächen im Siedlungsgebiet. Für die Konnektivität des Biotopverbundes ist es daher wichtig, diese Flächen naturnah zu begrünen und wenn möglich mit Wildhecken zu bestücken.

Auswahl von Baum- und Straucharten

Für Vögel und auch Insekten sind obst- oder beerentragende Arten besonders wertvoll, wie etwa Mehlbeere, Wildapfel, Elsbeere, Sandorn oder Schlehdorn. Aber auch Birken, Berg- und Feldahorn sowie Linden eignen sich gut im Siedlungsraum. Eine gute Ergänzung bieten zudem niederwüchsige Hecken mit Wildrosen oder kleingehaltenem Feldahorn.

Eine Durchmischung unterschiedlicher Strauch- und Baumarten bietet zudem eine gewisse Absicherung vor Schädlingen und Krankheiten. Denn stehen Bäume der gleichen Art dicht beisammen, können v.a. wirtsspezifische Krankheiten und Schädlinge sich schnell verbreiten. An Straßenrändern gilt es dabei genügend Platz für die Wurzeln einzuplanen - so muss pro Baum 16 m2 Wurzelboden geschaffen werden.

Am Rankweiler Bahnhof wurden Wildrosen gepflanzt und zudem Totholz platziert, welches von Wildbienen als Nistplatz genutzt werden kann.

Vorreitergemeinde Rankweil

Rankweil ist mittlerweile Vorreitergemeinde bei allen Themen rund um Biodiversität und naturnahe Begrünung. Wichtig dabei ist, dass der politische Wille vorhanden ist, wie auch entsprechend geschulte und motivierte Gemeindemitarbeiter*innen. Denn besonders beim Anlegen von naturnahen Blühflächen wird Know-How und Erfahrung benötigt. So ist beispielsweise die Auswahl des richtigen, den Standortfaktoren entsprechenden Saatguts essentiell.

Das e5-Landesprogramm bedankt sich herzlich bei der Marktgemeinde Rankweil für diese informative und tolle Führung!