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Kunststoffreies Bauen

Auf folgender Seite finden Sie daher Impulse für die Planung und Umsetzung von nachhaltigen Gebäuden sowie zur Entwicklung von klima- und rohstoffschonenden Baulösungen und Bauprodukten.

Hanno Mackowitz

Kunststoffe sind wichtige Werkstoffe, deren Einsatz seit Jahren stark ansteigt. Gelangen sie in die Umwelt, können sie jedoch Ökosysteme und Lebewesen massiv beeinträchtigen. Inzwischen finden sich Kunststoffe in Meeren, Flüssen, Seen und Böden. Zudem tragen sie erheblich zum Anstieg gefährlicher Treibhausgase bei. Nicht zuletzt ist auch die Produktion eng mit der Nutzung fossiler Rohstoffe verknüpft.

Unsere Broschüre über die Geschichte, Anwendungen und Tipps zum kunststoffreien Bauen finden Sie im Downloadbereich dieser Seite. Details zu Kunststoffarten finden Sie hier.

Bauen ohne Kunststoffe

Kunststoffe lassen sich in der Gebäudeplanung häufig durch kunststofffreie Baumaterialien ersetzen. Werden mineralische und nachwachsende Rohstoffe im Baubereich verwendet, so können nicht nur die CO2-Emissionen reduziert, sondern auch synthetische Chemikalien und Schadstoffe vermieden werden.

Wo und wie kunststofffreies Bauen gelingen kann, zeigt beispielhaft die Systemübersicht und der detaillierte Bauteilvergleich in der Broschüre Kunststofffreies Bauen ab Seite 12. Je Bauteil sind jeweils zwei Ausführungsvarianten, mit und ohne bzw. reduziertem Einsatz von Kunststoffen bei gleicher Wärmedämmleistung (U-Wert), dargestellt. Sie dienen als Anregung und sind kein Ersatz für die bauprojektspezifische Optimierung durch Fachpersonen.

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Planung

Kostengünstiges und ökologische Planen, Bauen und Sanieren beginnt beim Bestellen. Am besten definieren Sie als Bauherrschaft zusammen mit ihrer Planer*in die Anforderungen und Ziele für ihre Gebäude oder ihre Wohnung vor der Planungsphase. Ein Hilfsmittel dazu ist der WEgweiser Ökologisches Bauen.

Nachstehend sind einige Anregungen zum Vorgehen und zu möglichen Zielen angeführt.

  1.  Bestellen Sie ihr kunststofffreies Haus oder ihre Wohnung bei der Architekt*in oder beim Bauträger
  2. Bestellen Sie nachhaltige, ökologische und regionale Materialien und Produkte am besten aus nachwachsenden Rohstoffen
  3. Informieren Sie sich über den notwendigen Einsatz von Kunststoffen bei ihrer Architekt*in
  4. Verwenden Sie Labels zur Qualitätssicherung, wie wohngsund oder Kommunalgebäudeausweis (KGA)
  5. Verwenden Sie ökologische Ausschreibungskriterien, wie die ÖkoBauKriterien zur nachhaltigen ökologischen Beschaffung
  6. Informieren Sie sich bei (produkt)neutralen Anlaufstellen und Fachexpert*innen
  7. Achten Sie beim Kauf von Möbeln und Inneneinrichtungen auf kunststofffreie Produkte
  8. Achten Sie beim Kauf von technischen Geräten auf Wiederverwend- und Recyclierbarkeit
  9. Achten bzw. vermeiden Sie Kunststoffe im Alltag, vor allem Einwegprodukte

Ökologische Ausschreibung

In der Planung wird maßgeblich die Nachhaltigkeit eines Gebäudes bestimmt. Daher ist die ökologische Ausschreibung zentral. Um die nachhaltige Bauausschreibung zu vereinfachen, wurden zur EU-konformen nachhaltigen ökologischen Beschaffung im Jahr 2011 die ÖkoBauKriterien entwickelt. Sie definieren möglichst gesundheits- und umweltverträgliche Produkte, die schadstoffarm hergestellt sind.

Die ÖkoBauKriterien sind auf der gleichnamigen baubook-Plattform zu finden. Hier können Hersteller ihre Produkte eintragen bzw. die erforderlichen Nachweise für die Qualitätssicherung erbringen. Über 130 Neubau- und Sanierungsprojekte haben Vorarlbergs Gemeinden in den vergangenen Jahren nach diesen Standards umgesetzt. Auch im Vorarlberger Kommunalgebäudeausweis (KGA) und im Standard wohngsund wird die Auswahl gesundheitsverträglicher Produkte mit Hilfe der ÖkoBauKriterien gefördert bzw.
unterstützt. Die ÖkoBauKriterien berücksichtigen die Vermeidung von Polyvinylchlorid (PVC) und anderen halogenhaltigen Kunststoffen sowie weiteren Schadstoffen in Baustoffen. Der potenzielle Eintrag von Mikroplastik in die Umwelt und die Verwendung von Kunststoffalternativen sind noch kein Thema.

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