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Na-Wo Award für KliNaWo: Zukunftsfähiger Wohnbau kostenoptimiert

Der Na-Wo-Award wird an Projekte vergeben, die beispielhaft innovative Zugänge zu kostengünstigem, klimaschonendem Wohnen ermöglichen. Heuer wurden vier österreichische Projekte ausgezeichnet, darunter das Modellprojekt KliNaWo, das die Vogewosi errichtet und gemeinsam mit der Arbeiterkammer, AlpS und dem Energieinstitut Vorarlberg konzipiert hat

Der Na-Wo Award wird an Projekte vergeben, die beispielhaft innovative Zugänge zu kostengünstigem, klimaschonendem Wohnen ermöglichen. Heuer wurden vier österreichische Projekte ausgezeichnet, darunter das Modellprojekt KliNaWo, das die Vogewosi errichtet und gemeinsam mit der Arbeiterkammer, AlpS und dem Energieinstitut Vorarlberg konzipiert hat. Am 17. Juni haben Vogewosi-Chef Hans-Peter Lorenz, AK-Präsident Hubert Hämmerle, AK-Direktor Rainer Keckeis, Haustechnikplaner Steffen Kalteier und Bereichsleiter Martin Ploß vom Energieinstitut die Urkunden entgegen genommen.

60.000 Varianten: Nur die beste ist gut genug

Wie schaut das kostenoptimale Gebäude aus? Passivhaus oder Bautechnikverordnung? Holzbau oder Ziegel? Welche Fenster? Sonnenschutz? Mit oder ohne Lüftung? Welche Heizung und welches Verteilsystem? Solarthermie und/oder PV?

Stellt man sich diese Fragen systematisch, gibt das 147.000 mögliche Kombinationen. 60.000 davon wurden tatsächlich berechnet, eine der über die Lebenszykluskosten günstigsten Varianten wurde am Ende realisiert.

Variantenbaum

Errichtungskosten unter allen Vorgaben

Ziel von KliNaWo war es, ein Gebäude zu errichten, das über die Lebensdauer betrachtet möglichst kostengünstig ist. Dabei spielen nicht nur die Errichtungskosten, sondern vor allem Betriebs- und Wartungskosten eine große Rolle. Durch den hohen Effizienzsstandard und die bewusste Auswahl der eingesetzten Technologien können Betriebs- und Wartungskosten niedrig gehalten werden.

Aufgrund der sorgfältigen Auswahl und Planung der Gebäudesubstanz selbst konnten aber auch die Errichtungskosten unter den Vorgaben für die Höchstkosten für den gemeinnützigen Wohnbau gehalten werden. Mehr sogar: Sie liegen rund 200,- Euro pro Quadratmeter Wohnnutzfläche unter den durchschnittlichen Kosten zeitgleich errichteter gemeinnütziger Projekte in Vorarlberg. Und als Sahnehäubchen konnten die Kosten schlussendlich sogar unter den Vergabekosten abgerechnet werden.

KliNaWo Baustellenbesprechung 20160602

Energiekosten liegen dort, wo sie prognostiziert wurden

Das Energieinstitut Vorarlberg begleitet die Wohnanlage im Rahmen eines Monitorings seit dem Einzug der Bewohnerinnen und Bewohner. Das erste vollständige Jahr (2018) ergab einen Endenergieverbrauch für Heizung und Warmwasser von 14,2 kWh pro Quadratmeter Wohnnutzfläche und Jahr. Damit liegt er knapp unter dem prognostizierten Verbrauch.

Die Energiekosten für eine 76 Quadratmeter-Wohnung für Heizung und Warmwasser liegen bei etwas über 10,- Euro pro Monat. Auch die Beleuchtung der Tiefgarage und weitere Stromanwendungen (Lift usf.) sind effizienter ausgeführt, als in vergleichbaren Gebäuden und tragen daher nur wenig zu den Kosten bei.

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Die wichtigsten Erkenntnisse aus KliNaWo

Demnächst stellen wir den nächsten Bericht zum Modellvorhaben KliNaWo vor. Einige der bislang vorliegenden Erkenntnisse seien an dieser Stelle vorweggenommen:

  • Die energetische Gebäudequalität hat nur einen geringen Einfluss auf die Errichtungskosten, aber eine große Auswirkung auf die Betriebskosten. 3-5% Mehrkosten für die Hülle bringen 65-75% Energieeinsparung.
  • Die Lebenszykluskosten sind in jenen Gebäuden am niedrigsten, die etwa zwei Drittel weniger Energie für Heizung und Warmwasser verbrauchen, als der gesetzliche Mindeststandard. Sprich: Wer nach dem Mindeststandard baut, baut teurer, als notwendig.
  • Der gemessene Energieverbrauch von 14,2 kWh/m2WNFa ist sehr niedrig und entspricht sehr gut den Verbrauchsprognosen.
  • Das Projekt ist eines der effizientesten wärmepumpenbeheizten Mehrwohnungshäuser in Österreich.
  • Die Methode der Optimierung auf Lebenszykluskosten hat sich bewährt und wurde inzwischen in zehn weiteren Projekten angewandt.

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