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Strukturelle Verbesserung für PV-Förderungen gefragt

PV-Anlagen rechnen sich auch ohne Förderung. Doch solange eine Förderung als Anreiz ausgeschüttet wird, muss diese unkompliziert und zuverlässig zugänglich sein. Und das ist derzeit nicht der Fall. Wie strukturelle Verbesserungen aussehen können, wurde beim zweiten Vorarlberger PV-Branchentreff diskutiert.

PV-Anlagen rechnen sich meist auch ohne Förderung. Doch solange eine Förderung als Anreiz ausgeschüttet wird, muss diese unkompliziert und zuverlässig zugänglich sein. Und das ist derzeit nicht der Fall. Wie strukturelle Verbesserungen aussehen können, wurde beim zweiten Vorarlberger PV-Branchentreff diskutiert.

Seit 2020 wurde in Österreich mehr PV-Leistung zugebaut als in den 20 Jahren davor überhaupt in Österreich errichtet wurde. Dieser Erfolg schlägt sich auch in den Antragszahlen in Vorarlberg nieder: Im Jahr 2022 haben 2.228 PV-Anlagen aus Vorarlberg mit einer Leistung von insgesamt 42,6 Megawatt einen Förderungszuschlag erhalten. Bei einer vollständigen Umsetzung dieser Projekte würde der bisherige Rekordzubau von 30 MW im Jahr 2021 nochmals übertroffen werden.

Verbesserungsbedarf bei Fördercalls: Hohe Anzahl an Ablehnungen

Gleichzeitig zeigt sich, dass das Fördersystem sowohl Bürger*innen als auch Photovoltaik-Anbieter und Abwicklungsstellen vor große Probleme stellt. Denn: Die Fördercalls finden zwar 4-5 Mal jährlich statt: Bei der enormen Nachfrage sind die Fördertöpfe erfahrungsgemäß jedoch nach wenigen Minuten – first come first serve - ausgeschöpft (was die Antragssteller*in erst nach Ablauf des einmonatigem Fördercalls erfährt). So erhält eine erhebliche Anzahl von Bürger*innen und Unternehmen trotz mehrerer Einreichungen keine Förderung.
Zu Schwierigkeiten führt dieses System auch bei PV-Anbieter*innen. Denn (geförderte) Aufträge dürfen offiziell erst erteilt werden, wenn die Fördertickets gezogen sind.

Planbares Fördersystems um Anreize zu schaffen

„Das A und O um Anreize zu schaffen ist ein planbares, verlässliches und dauerhaft beantragbares Fördersystem“.

Dabei sollte man weg von der derzeitigen "Stichpunkt-Förderung" und hin zu einer dauerhaften Förderung. Sprich: wer einreicht bekommt die Förderung. Im besten Fall sind die Töpfe nicht gedeckelt – und wenn, dann sollte ein Ticker verfügbar sein – wie auch bei anderen Förderungen möglich. Über eine andere Herangehensweise könnte statt dem klassischen Fördersystem auch eine MwSt.-Befreiung in Betracht gezogen werden. Wichtig wäre jedenfalls zu gewährleisten, dass private Haushalte für den Fördererhalt bereits vor dem Förderantrag verbindliche Aufträge an Fachfirmen vergeben dürfen.

Laufende Verbesserungen

2023 werden mehr als 600 Millionen Euro für Photovoltaik-Förderungen bereitgestellt. Zudem sind Verbesserungen geplant, wie etwa

  • die geplante Schaffung von Förderungsmöglichkeiten nach Beginn der Errichtung der PV-Anlage,
  • die Verlängerung von Umsetzungsfristen und
  • weitere Vereinfachungen bei Genehmigungsverfahren

Drei neue PV-Förderungsmodelle des Landes

Mit drei neuen Photovoltaik-Förderungen des Land Vorarlberg sollen gezielt Akzente beim Ausbau der auf

  • Industriedächern
  • auf landwirtschaftlichen Gebäuden
  • und auf großen bereits versiegelten Flächen

gesetzt werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

Auf Einladung von Land Vorarlberg, Energieinstitut Vorarlberg und Wirtschaftskammer Vorarlberg treffen sich regelmäßig namhafte Photovoltaik-Anbieter zum PV-Branchentreff. Beim vergangen Termin kündigte Energielandesrat Zadra an, Anliegen rund um die Förderungen ins Klimaschutzministerium mit zu nehmen.

Ein verträgliches Paar: Extensive Dachbegrünung und Photovoltaik. Und in Komination mittlerweile von vielen Gemeinden zusätzlich gefördert. @Markus Gmeiner