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Alle Ziele übertroffen: KliNaWo bleibt Erfolgsmodell

Gemessener Energieverbrauch: niedriger! Abgerechnete Kosten: niedriger! Behaglichkeit: höher! Das KliNaWo-Monitoring zeigt Erfreuliches.

So langsam gehen im Zusammenhang mit dem Modellvorhaben KliNaWo die Superlative aus: Nach dem Nachweis, dass ein hohes Maß an Energieeffizienz mit den niedrigsten Lebenszykluskosten einhergeht, zeigt nun die Auswertung der abgerechneten Kosten und der Monitoringdaten aus 2018, dass alle (!) Projektziele nicht nur erreicht, sondern übertroffen wurden.

Abgerechnete Kosten deutlich unter dem Durchschnitt

Die Endabrechnung der VOGEWOSI zeigt, dass die Netto-Errichtungskosten mit 2.400 Euro/m2WNF aufgrund der guten Planung und Projektsteuerung um 130 Euro/m2WNF unter dem Wert zum Planstand der Vergabe liegen. Die abgerechneten Kosten liegen um 238 Euro/m2WNF unter der projektspezifisch ermittelten Kostengrenze der Wohnbauförderung Vorarlberg und um etwa 230,- Euro/m2WNF unter dem Durchschnitt aller 69 zeitgleich ausgeführten gemeinnützigen Wohnbauprojekte in Vorarlberg.

Kosten_Wohnbauprojekte_Vorarlberg_KliNaWo

Extrem niedrige Energiekosten

Auch die gemessenen Energieverbräuche liegen geringfügig unter den in der PHPP-Verbrauchsprognoseberechnung ermittelten Werten.

Mit dem gemessenen Endenergieverbrauch von 14,2 kWh/m2WNF für Heizung und Warmwasser ist das Projekt eines der effizientesten wärmepumpenbeheizten Mehrfamilienhäuser in Österreich. Aufgrund der sehr niedrigen Energieverbräuche liegen die Brutto-Energiekosten für Heizung und Warmwasser für eine 76m2-Wohnung bei 10,50 Euro pro Monat. Inklusive der monatlichen Grundgebühr von 5,80 Euro ergibt sich mit 16,30 Euro oder 21 Cent/m2WNF und Monat ein extrem niedriger Wert.

Miete konnte gesenkt werden

Aufgrund der niedrigen Errichtungskosten und der sehr niedrigen abgerechneten Energiekosten des ersten Jahres konnte die Monatsmiete in zwei Schritten um 0,25 Euro pro Quadratmeter gesenkt werden.

Verbrauch_Berechnung_2019_KliNaWo

Hohe Behaglichkeit und Luftqualität

Die thermische Behaglichkeit ist im Sommer wie im Winter sehr hoch. So liegt die mittlere gemessene Raumlufttemperatur aller Wohnungen in der Heizperiode bei 23,1°C. Auch in der kältesten Winterwoche mit Außentemperaturen bis -12,7°C lagen die Raumlufttemperaturen in einem sehr angenehmen Bereich von 21,1 bis 22,3°C.

Die Luftqualität ist in allen Wohnungen sehr hoch, je nach Lüftungsverhalten treten allerdings in einigen Wohnungen in sehr kalten Winterperioden niedrige Luftfeuchten auf – ähnlich wie in „normalen“ Gebäuden, in denen viel über die Fenster gelüftet wird.

Resümee

Das Projekt konnte in der Praxis zeigen, dass

  • das Energieniveau nur einen sehr geringen Einfluss auf die Errichtungskosten hat,
  • die gemessenen, sehr niedrigen Energieverbräuche knapp unter den vorausberechneten Werten liegen und
  • die monatlichen Energiekosten für Heizung und Warmwasser mit 21 Cent/m2WNF sehr niedrig sind.

Da sowohl die abgerechneten Kosten als auch die realen Energieverbräuche und –kosten sehr gut den vorausberechneten und in den Wirtschaftlichkeitsberechnungen verwendeten Werten entsprechen, können die Wirtschaftlichkeitsberechnungen als valide eingestuft werden. Das Projekt demonstriert damit in der Praxis, dass sehr hohe energetische Qualitäten wirtschaftlich sind.

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Methodik findet Verbreitung in der Praxis

In mehreren Nachfolgeprojekten wurde inzwischen an sieben Projekten in Österreich aufgezeigt, dass die Ergebnisse aus KliNaWo auf andre Projekte übertragbar sind. In allen untersuchten Gebäuden zeigte sich, dass sehr hohe energetische Qualitäten kostenoptimal sind. Die im Projekt entwickelte Methodik zur energetisch-wirtschaftlichen Optimierung von Gebäuden hat sich sehr gut bewährt und wird inzwischen in einem europäischen Forschungsprojekt von Wissenschaftspartnern wie dem Fraunhofer Institut, eurac research und der AEE intec sowie von sehr großen Partnern aus der Bauwirtschaft eingesetzt.

Monitoringbericht zum Download

Den Monitoringbericht vom Juli 2019 können Sie sich hier in der Kurzversion und hier in der vollständigen Version herunterladen.

Dieser Beitrag ist in unserer Instituts-Zeitschrift max50 erschienen (Oktober 2019). Sie können unser max50 kostenlos abonnieren, ein formloses E-Mail an Iris Scheibler genügt. Die letzten Ausgaben können Sie hier nachlesen.